Guntersblum: Schreckliches Unglück am heutigen Samstagabend im rheinland-pfälzischen Guntersblum, einem Teil der Verbandsgemeinde Rhein-Selz bei Worms etwa 80 Kilometer vom Saarland entfernt. Dort betritt gegen 18.40 Uhr ein 14 Jahre altes Kind das Gelände eines Güterbahnhofs. Der Junge klettert auf einen Güterzug, der auf einem Abstellgleis steht. Dabei berührt er mit dem Körper die Oberleitung. 15.000 schießen durch seinen Körper.
Der alarmierte Rettungsdienst kann nichts mehr für das Kind tun, es stirbt noch vor Ort am Stromschlag und schweren Verbrennungen. Die Bahnstrecke zwischen Mainz und Worms muss mehrere Stunden lang auch für den Personenverkehr gesperrt werden, damit die Helfer gefahrlos im Gleis arbeiten können. Erst gegen 21.30 Uhr werden die Gleise wieder freigegeben, es kommt zu Verspätungen und Teilausfällen im Regionalverkehr.
Zwischen Worms Hauptbahnhof und Mainz Hauptbahnhof werden die Fahrgäste mit Ersatzbussen weiterbefördert. Vor Ort im Einsatz sind die Feuerwehr, der Rettungsdienst mit einem Notarzt des Arbeiter-Samariter-Bundes sowie die Bundespolizei und die rheinland-pfälzische Landespolizei. Ob der verstorbene Junge alleine oder gemeinsam mit anderen auf das Bahngelände gegangen ist, ist nicht bekannt. Die Deutsche Bahn berichtet von „unbefugten Personen auf der Strecke“.
Das Klettern auf Eisenbahnwaggons ist hochgradig lebensgefährlich. Denn einen Stromschlag kann man auch dann erleiden, wenn man die Oberleitung noch gar nicht berührt hat. Der Strom fließt dann in einem sogenannten Lichtbogen vom Fahrdraht in den menschlichen Körper. Der Kontakt mit der Hochspannung ist fast immer tödlich. Auch im Saarland kam es erst gestern zu einem tödlichen Bahnunfall. In Völklingen war eine Perso beim Versuch, die Gleise zu überqueren, von einer herannahenden Regionalbahn erfasst worden. Sie wurde dabei so schwer verletzt, dass sie noch vor Ort verstarb (wir berichteten).