Marburg: Schneller Fahndungserfolg für die Behörden in Hessen bei der Fahndung nach einem mutmaßlichen Kinderschänder. Am gestrigen Mittwoch hatten die dortigen Behörden die Beschreibung und ein Foto eines Mannes veröffentlicht, nach dem im Zusammenhang mit Ermittlungen wegen schweren Missbrauchs gesucht wurde. Der Mann soll sich an Kindern und Jugendlichen vergangen haben. In einem Fall soll ein Mädchen aus dem Saarland dem Mann zum Opfer gefallen sein.
Die Masche des mutmaßlichen Täters: Zunächst nahm der Mann, der sich „Boris“ nannte, über das Internet Kontakt zu Mädchen auf. In mindestens elf Fällen soll der Verdächtige dann Mädchen im Alter von 11 bis 15 Jahren zu Treffen überredet haben. Dabei soll es zu schweren Missbrauchstaten gekommen sein. Trotz intensiver Ermittlungen konnte die Polizei die Identität des Mannes nicht klären, so kam es zur Öffentlichkeitsfahndung. Am heutigen Donnerstag nun der Durchbruch:
Nach der Fahndung mit einem Foto, das eines der Opfer von dem Unbekannten gemacht hatte, erhielten die Beamten zahlreiche Hinweise. Einer davon führte zu dem Mann. Ob er sich zu den Vorwürfen eingelassen hat, ist nicht bekannt. Er wurde nach Angaben von „Bild“ am Vormittag gegen 11 Uhr in seiner Wohnung im hessischen Marburg festgenommen. In Hessen kam es auch zu den meisten der bisher bekannten Missbrauchstaten. Nur in jeweils einem Fall waren nach derzeitigem Stand der Ermittlungen Mädchen aus dem Saarland und aus Nordrhein-Westfalen betroffen.
Die Zahl der Opfer könnte sich allerdings noch erhöhen. So fürchtet Virginie Wegner vom hessischen Landeskriminalamt: „Wir gehen davon aus, dass es weitere Opfer gibt und bitten sie dringend, sich zu melden.“ Hinweise nimmt nach wie vor das Polizeipräsidium Nordhessen unter den Telefonnummern 0800 / 110 8801 sowie 0561 / 910 4444 entgegen. Meldungen sind auch unter der E-Mail-Adresse ppnh@polizei.hessen.de möglich.