Bexbach: Das eigentlich bereits stillgelegte Kraftwerk in Bexbach ist seit Anfang des Monats wieder in Betrieb. Damit will der Bund die Folgen des Ukraine-Kriegs abmildern. Auch die Grünen, die mit in der Regierung sitzen, tragen das vorübergehende Einschalten der Kohlekraftwerke mit. Doch das gefällt nicht jedem.
Am heutigen Montagvormittag blockiert ein Klima-Aktivist die Lkw-Zufahrt zum Kraftwerk. Auf einem selbstgebastelten Plakat verweist er auf die Klimaerwärmung und fordert unter anderem zum Hinschauen und Reden auf. Der 63 Jahre alte Mann ist Polizeibeamter im Ruhestand und handelt nach eigenen Angaben allein.
Im Gespräch mit der „SZ“ erklärt er zwar, dass er Mitglied der radikalen Umweltschutzbewegung „Extinction Rebellion“ ist, seine Aktion mit der Gruppe aber nicht abgesprochen worden ist. Nach Polizeiangaben setzt sich der aus St. Ingbert stammende Mann gegen 11.30 Uhr mit einem Bollerwagen vor die Lastwagen-Zufahrt des Kraftwerks. Ein Sprecher des Anlagenbetreibers wird mit den Worten zitiert: „Da der Aktivist den Aufforderungen des Kraftwerkspersonals nicht nachkam, das Kraftwerksgelände zu verlassen, wurde die örtliche Polizei informiert.“
Der 63-Jährige selbst erklärte: „Ich werde Aufforderungen, hier wegzugehen, nicht Folge leisten. Wenn die mich auf die Seite setzen, werde ich wieder zurückgehen.“ Die Polizei rückt dann gegen 12 Uhr tatsächlich mit einem Kommando an. Die Beamten klären die Situation relativ unspektakulär.
Erst fordern auch sie den Störer auf, die Einfahrt freizumachen. Nachdem der Aktivist sich weigert, tragen zwei Polizisten den ehemaligen Kollegen einfach von der Zufahrt weg. Danach wird dem 63-Jährigen ein Platzverweis erteilt, der weitere Zwangsmaßnahmen ermöglicht, falls er den Kraftwerksbetrieb nochmals stören sollte. Jetzt hat der Klima-Aktivist mit einer Strafanzeige zu rechnen.