Mettlach: 1988 oder 1989 stoßen Bauarbeiter bei der Erneuerung von Asphalt und Gehweg in der Heinertstraße in Mettlach auf duzende Tote, die dort auch heute immer noch unter der Straße liegen. Einer, der damals als 28-jähriger Polier an den Arbeiten beteiligt gewesen ist, schildert einem Mitarbeiter von Breaking News Saarland gegenüber, wie die Arbeiter damals auf die Toten gestoßen sind: Ein Kollege des Mannes bricht plötzlich auf dem Gehweg ein, bis zu zwei Meter tief. Er landet in einem Hohlraum, in dem die Überreste von zig Verstorbenen herumliegen. Knochen aller Art, teilweise noch mit Stofffetzen bekleidet, viele Schädel, Schuhe, Leichenreste teils übereinandergestapelt.
Mit Hilfe eines Seils, das an einer Baggerschaufel befestigt wird, kann der Kollege aus dem Massengrab gezogen werden. Wie der ehemalige Polier weiter berichtet, will er damals mit dem zuständigen Amt gesprochen und die Order erhalten haben: zuschütten! Mit einer Menge Sand wird die Gruft verfüllt, die Arbeiten an der Oberfläche gehen ganz normal weiter. 30 Jahre später liegen die Überreste der vielen Menschen immer noch wenige Meter unter der Straße und dem Gehweg – kein schönes Ende für die Vorfahren zahlreicher heutiger Mettlacher. Was es mit den Gebeinen auf sich hat, löst nach unserem Bericht der Bürgermeister Daniel Kiefer auf.
„Also, die Erklärung ist ganz einfach: zur damaligen Zeit wurden Gräber auf Grund von Platzmangel mehrfach belegt. Die noch nicht verrotteten Gebeine sind dann in sogenannten Massengrabkammern zusammengeführt worden! Der hier erwähnte Friedhof wurde ordnungsgemäß entwidmet und wie beschrieben für Bauland ungenutzt.“
Wie Historiker herausgefunden haben, soll der Friedhof bis Mitte der 1920er Jahre bestanden haben. Teilweise dürften die Toten, die unter der Heinertstraße liegen, also schon über 100 Jahre alt sein. Sie werden wohl auch dort liegenbleiben.