Saarbrücken: Prozessbeginn am heutigen Montagmorgen am Landgericht Saarbrücken. Auf der Anklagebank sitzt der Saarbrücker Marco M. Zwei Taten wirft die Staatsanwaltschaft dem 41-Jährigen vor: Im Februar 2018 schlägt er an einem Wohnhaus auf der Saarbrücker Rußhütte eine Terrassentür mit einem Nothammer ein. Er steigt in die Wohnung, klaut eine Packung Mon Cheri, eine Packung Raffaello und Ferrero Rocher. Außerdem steckt er ein Küchenmesser ein.
Augenzeugen rufen die Polizei, die nimmt den Mann noch in der Wohnung fest. Er hat ein weiteres Messer und einen Schlagring bei sich. Der zweite Vorfall ereignet sich einige Monate später im Juli 2018. In der Schillstraße in Burbach bedroht der 41-Jährige spätabends einen Passanten mit einem 19 Zentimeter langen Messer, ruft: „Ich nehme deine Seele“. Dann flüchtet er, wird wenig später von einem Polizeikommando auf der Wilhelm-Meyer-Brücke entdeckt. Mit dem Messer in der Hand stürmt er auf die Beamten zu. Erst, nachdem die Polizisten mehrmals den Gebrauch der Schusswaffe androhen, legt der Saarbrücker das Messer weg und lässt sich festnehmen.
Dabei leistet er allerdings heftigen Widerstand. Soweit die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft. Vor Gericht gibt Marco M. heute die Taten im Grunde zu. In der Wohnung, in die er eingebrochen ist, lebte die Lebensgefährtin seines verstorbenen Vaters. „Ich wollte ein Foto meines Vaters“, erklärt der Angeklagte. Die Pralinen habe er genommen: „Leichter Hunger, mehr nit.“ Ein Messer will er aber nicht genommen haben. An den Vorfall mit der Bedrohung in Burbach kann sich der 41-Jährige nicht erinnern.
„Aber wenn der Mann gesagt hat, dass ich das getan habe, dann wird das schon stimmen.“ Gegen die Polizeibeamten habe er Widerstand geleistet, weil die ihn mit dem Gesicht auf den harten Boden gedrückt hätten. Der Angeklagte leidet an Schizophrenie, hat Stimmen gehört. Daher kommt eine Unterbringung in einer geschlossenen Anstalt in Betracht. Zehn Zeugen sind geladen, Prozess wird fortgesetzt.