Kaiserslautern: Fußball-Legende Horst Eckel ist tot. Der im rheinland-pfälzischen Vogelbach, direkt an der saarländischen Grenze geborene Außenläufer war der letzte noch lebende Weltmeister von 1954. Eckel war Jahrgang 1932. Er hatte seine erste Berührung mit dem runden Leder auf dem Schulhof seines Dorfes, von da an ließ ihn der Fußball nicht mehr los.
Während des Zweiten Weltkriegs war das Spielen wegen der Fliegerangriffe auf das saarländische Homburg und den nahegelegenen Bahnhof nicht auf dem Fußballplatz, sondern nur um die Wohnhäuser der Siedlung möglich. Als Eckels Bruder im Krieg fiel, durfte Horst oft gar nicht mehr auf die Straße.
Er kickte den Ball dann einfach im Haus. Mit einer ärztlichen Sondergenehmigung spielte er schon im Alter von 15 Jahren in der ersten Mannschaft von Vogelbach. 1949 wurde er bei einem Sportfestspiel entdeckt, nahm kurze Zeit später am Juniorentraining des FC Kaiserslautern teil und wurde in die Juniorenmannschaft aufgenommen. Ab 1950 spielte Eckel in der Oberligamannschaft des FCK, 1952 feierte er sein Debüt in der Deutschen Nationalmannschaft. Mit ihr ging es im Jahr 1954 zur Weltmeisterschaft in die Schweiz.
Hier feierte Horst Eckel seinen glorreichsten Sieg, der als das Wunder von Bern in die deutsche Fußballgeschichte eingehen sollte. Im Endspiel gegen Ungarn siegte die deutsche Elf mit 3:2 Toren im Wankdorfstadion und holte damit die erste deutsche Fußballweltmeisterschaft in die Bundesrepublik. Im Vereinsfußball blieb Eckel dem FCK bis 1960 treu. Danach wechselte er an die Saar zu Röchling Völklingen.
Ein Jahr lang musste er als Trainer tätig sein, ab der Saison 1961/62durfte er für die Völklinger wieder als Spieler auf den Platz zurückkehren. Bis 1965 spielte Eckel danach für Röchling, von 1966 bis 1968 war er Trainer in der Hüttenstadt. Sein endgültiges Abschiedsspiel fand 1969 in Braunschweig statt, als die ehemalige Weltmeister-Elf noch einmal zusammen kam. Heute ist Horst Eckel im Alter von 89 Jahren gestorben, er hinterlässt seine Frau, zwei Töchter und zwei Enkelkinder.