Homburg: Großeinsatz am gestrigen Montag in Homburg. Spätabends gegen 23.15 Uhr ruft ein Mann die Polizei. Der Augenzeuge berichtet den Beamten, dass soeben ein Mann auf einem Balkon im Obergeschoss eines Mehrparteienhauses in der Berliner Straße im Stadtteil Erbach mit einer Pistole hantiert hat. Dabei hat der Mann auf dem Balkon angekündigt, jemanden abzuknallen.
Wenig später ist ein anderer Mann auf demselben Balkon aufgetaucht und hat etwas ähnliches gesagt. Aufgrund der Angaben des Zeugen nimmt die Polizei den Vorfall sehr ernst. Daher wird das Gebäude zunächst nur umstellt und von den Beamten beobachtet. Zeitgleich macht sich das Spezialeinsatzkommando aus Saarbrücken auf den Weg nach Erbach. Nach Erkundung der Lage stürmen die schwer bewaffneten Elitebeamten in der Nacht in das Gebäude und es erfolgt der Zugriff.
Die beiden Verdächtigen, ein 43 Jahre alter Mann und sein 45 Jahre alter Nachbar, werden vorläufig festgenommen. Danach werden die beiden Wohnungen der Männer durchsucht. Die von dem Augenzeugen beschriebene Schusswaffe kann letztlich aber nicht aufgefunden werden. Ob es die Waffe je gegeben hat und sie vielleicht entsorgt wurde oder ob die Männer nie eine Waffe hatten und nur so getan haben, als ob, bleibt unklar. Der 43-jährige Mann wird im Laufe der Nacht wieder auf freien Fuß gesetzt. Sein 45-jähriger Nachbar jedoch nicht: Wie sich im Zuge der Ermittlungen herausstellt, gibt es gegen den Homburger einen bestehenden Haftbefehl wegen eines anderen Vorfalls.
Ob es dabei um eine abzusitzende Strafe aus einer früheren Verurteilung geht oder ob beispielsweise ein Untersuchungshaftbefehl gegen den Mann vorliegt, teilt die Polizeiinspektion Homburg nicht mit. Jedenfalls wird der 45-Jährige von Polizeibeamten in die Justizvollzugsanstalt auf der Saarbrücker Lerchesflur eingeliefert.