Illingen: Stundenlanger Nervenkrieg in der vergangenen Nacht in der Schillerstraße. Dort befindet sich am Donnerstagabend ein 63 Jahre alter Mann in einem Wohnhaus im psychischen Ausnahmezustand und droht, sich etwas anzutun.Die Polizei nimmt die Sache sehr Ernst, denn auch die Mutter des Mannes befindet sich noch im Haus und es gibt Anhaltspunkte dafür, dass der Mann scharfe Schusswaffen bei sich haben könnte. Die Schillerstraße wird komplett gesperrt, eine Besondere Aufbauorganisation bei der Polizei eingerichtet, um die Lage zu bewältigen.
Speziell ausgerüstete und geschulte Kräfte der Operativen Einheit werden nach Illingen gerufen. Sie umstellen mit taktischen Schutzschilden und Maschinenpistolen das Haus aus sicherer Entfernung, bis die Elitebeamten des Spezialeinsatzkommandos aus Saarbrücken eintreffen. Auch ein Sprengstoffspürhund der Bundespolizei rückt an und steht in der Nähe bereit. Um im Notfall die schnelle medizinische Versorgung des 63-Jährigen, seiner Mutter und der eingesetzten Polizeibeamten sicherzustellen, werden zwei Rettungswagen und der Leitende Notarzt gerufen. Dann beginnen polizeiliche Experten der Verhandlungsgruppe damit, telefonisch Kontakt zu dem Mann aufzunehmen.
Doch er legt immer wieder auf, lässt sich nicht zur Aufgabe bewegen. Zwei Mitglieder der Verhandlungsgruppe sind vor Ort, um direkt verhandeln zu können, falls der Mann aus dem Gebäude kommt. Kurz vor 1 Uhr erfolgt dann der Zugriff. Das SEK stürmt das Gebäude, nimmt den Mann fest. Er und seine Mutter bleiben unverletzt. Auf eine Trage geschnallt kommt der Mann mit Polizeibegleitung im Rettungswagen ins psychiatrische Fliedner-Krankenhaus nach Neunkirchen, wo ihm nun professionell geholfen wird.
Ob sich tatsächlich Schusswaffen im Haus befanden, ist noch unklar. Die Ermittlungen laufen.