Oberhomburg: Furchtbares Drama gestern Abend im französischen 7000-Seelen-Ort Hombourg-Haut zwei Kilometer vom saarländischen Großrosseln entfernt. Gegen 16 Uhr verschwinden der sieben Jahre alte Redouane und sein neun Jahre alter Bruder Ryan in der Nähe einer Apotheke im Quartier La Chapelle spurlos. Bis Augenzeugen sie in einem auffälligen Auto entdecken, einem roten Peugeot 206 mit einer blauen Beifahrertür. Sofort eröffnen die Police aus Freyming-Merlebach und die umliegenden französischen Dienststellen die Fahndung nach dem Wagen. Familienmitglieder schreiben in den sozialen Medien verzweifelte Suchaufrufe, die hundertfach geteilt werden. Anwohner starten daraufhin spontane Suchaktionen nach den beiden Jungen in der näheren Umgebung. Über die sozialen Medien kommen dann auch die ersten Hinweise auf den Fahrer des Wagens.
Er stammt aus dem gleichen Quartier wie die Kinder und soll dafür bekannt sein, an Schulen herumzulungern. Die Polizei intensiviert ihre Fahndung. Die Gemeindeverwaltung stellt der Polizei Aufnahmen aus Überwachungskameras zur Verfügung, die Polizei behält insbesondere den Wohnort des Mannes im Auge. Die deutschen Kollegen der Bundespolizei werden nach Angaben von Pressesprecher Dieter Schwan nicht informiert, obwohl es mit dem Wagen bis zur Grenze nur ein paar Minuten sind. Erfolg zeigt schließlich eine Handyortung:
Gegen 23 Uhr wird der Wagen in der Nähe der Wohnung des Mannes von Beamten gestoppt und die Kinder gerettet. Sie kommen in ein Krankenhaus und werden dort eingehend untersucht, nach Angaben ihrer Verwandten geht es ihnen gut. Der tatverdächtige Franzose wird verhaftet und sitzt nun im Polizeigewahrsam in Freyming-Merlebach, wo er heute Morgen vernommen wird.
Der 46-Jährige ist nicht mit den Kindern verwandt und bislang wegen Sexualdelikten nicht polizeilich in Erscheinung getreten. Allerdings ist er den Beamten wegen Straftaten im Drogenbereich bekannt. Die Ermittlungen laufen.