Neunkirchen: Wüste Szenen am heutigen Dienstagvormittag im Neunkircher Stadtteil Wiebelskirchen! Alles beginnt damit, dass ein 40 Jahre alter Mann gegen 6.30 Uhr aus der Ausnüchterungszelle der Polizeiinspektion Neunkirchen entlassen wird. Dort hat er die Nacht verbracht, nachdem er zuvor stark alkoholisiert in Wiebelskirchen das Auto eines Nachbarn beschädigt hat. Doch schon kurz nach seiner Freilassung wird der polizeibekannte Mann wieder straffällig:
Kurz vor zehn Uhr betritt er die Esso-Tankstelle in der Kuchenbergstraße. Er bedroht das Personal mit einer Axt und erbeutet so 200 bis 300 Euro Bargeld. Mit dem Geld flüchtet er aus dem Laden und zwingt anschließend einen Lkw-Fahrer, ihn mitzunehmen. Der verängstigte Trucker lässt den Mann mit der Axt einsteigen und fährt, wie ihm befohlen wird, los. Als nach kurzer Fahrt ein Kommando der Bundespolizei auftaucht, stoppt der Lkw-Fahrer und bringt sich in Sicherheit.
Der Mann mit der Axt steigt ebenfalls aus dem Lastwagen. Er widersetzt sich den an Ordnungen der Polizeibeamten, seine Waffe fallen zu lassen. Schon bald sind nicht weniger als sechs Polizeikommandos vor Ort und kesseln den Mann ein. Weil der 40-Jährige sich nicht ergeben will, wird er von den Beamten schließlich getasert und fällt wie ein nasser Sack zu Boden. Außer ihm wird bei dem Vorfall glücklicherweise niemand verletzt, die Tatwaffe wird sichergestellt.
Während des Einsatzes wird die Kuchenbergstraße zwischen der Bexbacher Straße und der Wibilostraße voll gesperrt. Weil von dem Mann auch in Zukunft erhebliche Straftaten zu erwarten sind, will die Staatsanwaltschaft nun einen Haftbefehl gegen ihn erwirken. Sollte sich herausstellen, dass eine psychische Erkrankung der Grund für die Taten des Familienvaters sind, kommt stattdessen auch eine zwangsweise Unterbringung in einer geschlossenen psychiatrischen Anstalt in Betracht. Die Ermittlungen des Kriminaldienstes Neunkirchen dauern an.