Saarbrücken: Mittlerweile ist klar, warum es im Bereich des Dudweiler Bahnhofs gestern Abend zu einem Großeinsatz der Polizei gekommen ist. Gegen 18.45 Uhr gehen bei der Führungs- und Lagezentrale der saarländischen Polizei mehrere Notrufe ein. Die Anrufer berichten, dass ein Mann am Bahnhof eine Schusswaffe aus dem Fenster seiner Wohnung hält und damit herumwedelt. Im Internet ist sogar die Rede davon, dass der Mann aus dem Fenster Schüsse abgegeben hat. Darüber berichtet die Polizei jedoch nichts. Ob es sich dabei um eine scharfe Waffe handelt, kann beim Eingang der Anrufe bei der Polizei unmöglich gesagt werden. Mehrere Kommandos fahren umgehend den Ort des Geschehens an. Die Straße wird von beiden Seiten abgeriegelt, weder Fahrzeuge noch Fußgänger werden durchgelassen. Bei dem Anwesen handelte es sich um ein Gebäude, das direkt am Bahnhof Dudweiler gelegen ist.
Es gehörte früher einmal zum Bahnhofsgelände, ist mittlerweile aber entwidmet und wird als Wohnhaus genutzt. Wegen der Nähe zum Bahnhof und den Gleisen sperrt die Bundespolizei zwischen 19.15 Uhr und 20 Uhr auch den Schienenverkehr in dem Bereich.
Bis das Spezialeinsatzkommando anrückt, umstellen Kräfte der Operativen Einheit mit Maschinenpistolen bewaffnet das Gebäude. Dann geht das SEK in das Gebäude. Dort treffen die Elitebeamten den Tatverdächtigen, einen 23 Jahre alten Mann, in seiner Wohnung an. In den Räumlichkeiten des Beschuldigten wird die Waffe aufgefunden, mit der der er sich zuvor am Fenster gezeigt hat.
Es stellt sich heraus, dass es sich um eine Schreckschusspistole handelt. Auch mehrere dazugehörige Patronen sowie eine kleine Menge Betäubungsmittel werden gefunden. Den Beschuldigten erwarten nun Strafanzeigen wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz sowie das Betäubungsmittelgesetz. Nach etwa anderthalb Stunden ist der Einsatz beendet.