Saarbrücken: Quotenerfolg für den ersten Saar-Tatort mit dem neuen Ermittlerteam Adam Schürk (gespielt vom Völklinger Bub Daniel Sträßer) und Leo Hölzer (gespielt von Vladimir Burlakov)! 10,44 Millionen Zuschauer haben am gestrigen Ostermontag in der ARD eingeschaltet, um den Krimi aus dem Saarland zu sehen. Das sind zwölf Prozent der gesamten deutschen Bevölkerung. Damit liegt die Tatort-Folge mit dem Titel „Das fleißige Lieschen“ in der Rangliste der gestrigen ARD-Sendungen auf dem ersten Platz. Sogar die Tagesschau um 20 Uhr mit 9,13 Millionen Zuschauern hat der Saar-Tatort hinter sich gelassen. Im Vergleich: Die Vorgänger-Ermittler aus dem Saarland, Jens Stellbrink und Lisa Marx, brachten es im Zeitraum von November 2017 bis November 2019 im Schnitt zu 8,61 Millionen Zuschauern pro Folge. Keine einzige Folge des alten Ermittler-Duos brachte es je über die 10-Millionen-Marke, die letzte Folge „Mord ex Machina“ wollten nur noch 7,92 Millionen Menschen sehen.
Aber auch für Schürk und Hölzer ist noch deutlich Luft nach oben: Das bundesweit erfolgreichste Tatort-Team, Frank Thiel und Karl-Friedrich Boerne aus Münster, wollten von November 2017 bis November 2019 im Schnitt 12,85 Millionen Menschen sehen und die Ermittler Max Ballauf und Alfred Schenk aus Köln bringen es pro Folge im Schnitt auf 10,17 Millionen.
Inhaltlich ist der neue Saar-Tatort deutlich düsterer als die Vorgänger-Episoden mit Devid Striesow in der Hauptrolle, die oft als zu klamaukig kritisiert wurden. Klamauk findet man in „Das fleißige Lieschen“ gar nicht. Was aber auch kein bisschen aufkommt, ist saarländische Lebensart. Niemand erwartet mehr Darsteller mit Baguette unter dem Arm, aber wenigstens ein einziger Satz auf Platt dürfte schon sein. Leicht überladen: Die Folge verliert sich in Rückblenden und Erzählungen aus der Vergangenheit.
Ohne eine übertrieben nervige Nebendarstellerin geht es beim SR offensichtlich nicht und einen so massiven Cliffhanger ist man am Ende eines Tatorts auch nicht gewohnt. Insgesamt kommen Schürk und Hölzer aber besser rüber als Stellbrink und Marx. Christian Buß vom Spiegel findet den aktuellen Tatort denn auch „das Beste, was dem Saar-Revier nach den Striesow-Albernheiten der vergangenen Jahre passieren konnte.“