Saarbrücken: Im Saarland macht die Verbreitung des neuartigen Corona-Virus auch der Polizei zu schaffen. Mehr als 100 Beamte der saarländischen Landespolizei befinden sich derzeit vorsichtshalber wegen Corona-Verdachts in Quarantäne. Darunter viele, die in Risikogebieten im Urlaub waren oder in Grand Est wohnen. Wie „Die Welt“ am vergangenen Freitag berichtet, sind bundesweit mehr als 1.500 Polizisten in häuslicher Quarantäne. Bei mehr als 120 Beamten in Deutschland sei das Corona-Virus festgestellt worden. Im Saarland waren es am Freitag nach Angaben von Behördensprecher Stephan Laßotta nur neun. Neben Fällen bei der Landespolizei soll es auch Verdachtsfälle bei der saarländischen Bundespolizei geben. Die Saar-Polizei reagiert auf die Auswirkungen der Corona-Krise in den eigenen Reihen. So sind bereits mehrere kleine Polizeiposten im Land geschlossen worden. Teilweise, so der Behördensprecher, weil die Rathäuser, in denen die Posten untergebracht sind, ebenfalls schließen mussten.
Etwa ein Dutzend der landesweit 38 Posten ist betroffen. Es sind die kleinsten Einrichtungen der Polizei in den Gemeinden vor Ort. In den noch verbliebenen Posten, den etwas größeren Polizeirevieren und den noch größeren Polizeiinspektionen sind zudem die Sicherheitsvorkehrungen erhöht worden. So muss man sich vor Betreten die Hände desinfizieren.
Die Polizei bittet außerdem, wenn möglich das Angebot der Online-Wache zu nutzen, um etwa Anzeigen zu erstatten. Polizeibeamte verzichten auf den sonst üblichen Handschlag zur Begrüßung. Intern minimiert die Polizei wo es geht die Zahl der Dienstreisen, reduziert Besprechungen und passt Dienstpläne an.
Auch bereits vereinbarte Termine zum Beispiel für Vernehmungen oder Beratungsgespräche müssen unter Umständen verschoben werden. In zeitlich nicht dringenden Fällen kann es etwas länger dauern, bis die Polizei eintrifft.