Saarbrücken: Zum Ablauf des Polizeieinsatzes, bei dem ein SEK-Beamter von einem 67-Jährigen durch einen Schuss schwer verletzt worden ist (wir berichteten), sind weitere Details bekannt geworden. So ist der spätere Schütze Michael E. am Freitagmorgen zunächst in der Saaruferstraße in Alt-Saarbrücken in seinem Auto von Beamten angehalten und einer Kontrolle unterzogen worden. Ob es sich dabei um eine geplante Aktion gehandelt hat, um den Klarenthaler getrennt von seinen Waffen abzupassen, ist unklar.
Jedenfalls hat der ehemalige Rechtsanwalt den Beamten bei der Fahrzeugkontrolle einen Revolver übergeben, den er im Handschuhfach mitgeführt hat! Bei der Aktion in Alt-Saarbrücken hat sich der 67-Jährige sehr kooperativ verhalten. Daraufhin ist man zusammen zum Wohnhaus des Mannes in der Wilhelmstraße gefahren, um dort die übrigen Waffen des ehemaligen Jägers einzuziehen.
Deren Einziehung ist zuvor durch einen Beschluss des Verwaltungsgerichts entschieden worden. In seinem Wohnhaus in Klarenthal hat Michael E. dann aber einen Revolver hervorgeholt und auf die Einsatzkräfte geschossen. Ein SEK-Beamter ist im Oberkörper von einer Kugel getroffen und schwer verletzt worden.
Nachdem die übrigen Einsatzkräfte aus dem Anwesen geflüchtet sind, hat sich der 67-Jährige dann verschanzt und herumgeballert. Kugeln sind auf der Straße vor seinem Haus und in den Vorgärten von Nachbarn gelandet. Nachdem immer wieder Feuersalven zu hören gewesen sind, ist es am Nachmittag dann ruhig im Anwesen geworden.
Michael E. hat zunächst seinen Hund, einen Rhodesian Ridgeback, und dann sich selbst erschossen. Nach dem Ergebnis der Obduktion hat ein Projektil seinen Körper durchschlagen, ist bisher noch nicht aufgefunden worden. Die Polizei hat daher das Anwesen versiegelt und bewacht es nun, bis die Spurensicherung abgeschlossen ist. In dem Haus sind Revolver, Büchsen, Flinten und halbautomatische Pistolen gefunden worden, insgesamt etwa 20 Schusswaffen.