Saarbrücken: Rund 10.000 neue Einwohner für das Saarland fordert Anke Rehlinger, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr und Saar-SPD-Vorsitzende. „Ich will, dass wir wieder mehr als eine Million Saarländerinnen und Saarländer werden“, schreibt die 43-Jährige am heutigen Sonntagnachmittag auf Facebook. Zum Stichtag 31. Dezember 2018 gab es genau 990.509 Einwohner im Saarland, fehlen also noch 9.491 zur Million. Wozu das gut sein soll bleibt unklar: „Von uns kann es einfach nicht genug geben“, erklärt die stellvertretende Ministerpräsidentin nur. Welche Maßnahmen die Ministerin konkret in die Wege leiten will, um ihr Millionen-Ziel zu erreichen, bleibt leider ebenfalls unklar. Schwammig heißt es: „Ich arbeite für ein Saarland mit guten Jobs, einer lebendigen Umwelt, guter Bildung, Unterstützung für Familien und besten Zukunftschancen.
Auch bei knapper Kasse: Wir wollen in unser Land investieren, es modernisieren und als Heimat und Zuhause erhalten!“ Die SPD Saar teilt Rehlingers Aufruf und fordert: „Packen wir’s an!“ Im Netz fragen sich nun viele, was damit gemeint ist. „Im Sinne von: zeugt mehr Kinder, wandert nicht ab, nicht sterben, zuziehen etc.?“, fragt ein Saarbrücker.
Die Schallgrenze von einer Million Einwohner hat das Saarland erstmals im Jahr 1969 durchbrochen, als 1.060.493 Saarländer gezählt wurden. Zuletzt gab es im kleinsten Flächenbundesland im Jahr 2010 mehr als eine Million Einwohner, nämlich 1.017.567. Im Jahr darauf dann sank der Wert auf nur noch 997.855.
Seitdem hat es im Saarland meist sinkende Einwohnerzahlen gegeben. Eine Prognose der Bertelsmann-Stiftung spricht übrigens gegen Rehlingers Forderung. Die Forscher sagen für Dezember 2030 eine Einwohnerzahl von 904.520 voraus. So wenige Saarländer gab es zuletzt direkt nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1946.