Wadgassen: Nach misslungenen Arbeiten an einem Wohnhaus am gestrigen Samstag mit anschließendem teilweisem Einsturz des Gebäudes ist der schlimmste anzunehmende Fall eingetreten: Weite Teile des alten Wohnhauses mussten aus Sicherheitsgründen noch am Abend komplett eingerissen werden. Gegen 12.30 Uhr war es zu Arbeiten an dem Haus in der Überherrner Straße im Wadgasser Ortsteil Differten gekommen.
Das Gebäude war vor kurzem erst an neue Eigentümer verkauft worden. Wegen der Sanierungsarbeiten bewohnte das Haus niemand. Vor dem an einem Hang stehenden Anwesen wurde eine Stützmauer abgerissen und direkt am Gebäude Erdreich ausgehoben. Da die Erde sogar tiefer als das Kellergeschoss ausgehoben wurde und das Gebäude offenbar über keine stabile Bodenplatte verfügte, kam es zur Katastrophe. Es krachte plötzlich gewaltig, eine Hauswand brach über mehrere Stockwerke einfach weg und landete auf dem Gehweg.
Die Arbeiter waren zu diesem Zeitpunkt im Gebäude beschäftigt, blieben unverletzt. Auch auf dem Gehweg befand sich zum Glück gerade niemand. Freiwillige Feuerwehr und Polizei rückten an, sperrten die Strecke, die Hauptdurchgangsstraße in Differten ist, beidseits ab und evakuierten die Nachbarhäuser. Glücklicherweise war die Gasversorgung zum eingestürzten Gebäude bereits vor den Arbeiten gekappt worden, der Energieversorger stellte zudem sicher, dass auch der Strom abgeklemmt wurde. Dann kamen Baufachberater des Technischen Hilfswerks zum Einsatz.
Das Haus wurde auf seine Statik hin begutachtet. Die schnelle Einschätzung der Experten: Akute Einsturz- und Lebensgefahr, niemand darf das Haus betreten. Um die Gefahr eines spontanen Einsturzes abzuwenden, die Nachbarn wieder in ihre Häuser lassen zu können und die Straße wieder freizugeben, wurde ein Privatunternehmen schließlich mit dem Teilabriss des Hauses beauftragt. Die Arbeiten werden noch am Abend soweit fortgeführt, bis keine Gefahr für Straße und Nachbarhäuser mehr besteht. Auch der Rest wird wohl nicht zu retten sein.