Brentwood: Wolfgang Petersen, einer er erfolgreichsten deutschen Regisseure, ist tot. Wie am heutigen Dienstagabend bekannt wurde, ist der 81 Jahre alte Filmemacher bereits am vergangenen Freitag in Brentwood, in seiner Wahlheimat Kalifornien, nach schwerer Krankheit verstorben. Petersen litt an äußerst aggressivem Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Geboren wurde der Filmemacher 1941 im niedersächsischen Emden. Er erlernte sein Handwerk in Berlin an der deutschen Film- und Fernsehakademie. Er führte Regie in mehreren „Tatort“-Folgen, unter anderem in der Kieler Episode „Reifezeugnis“ mit Nastassja Kinski. Seinen ganz großen Durchbruch hatte er als Regisseur des Kino-Welterfolgs „Das Boot“, in dem Schauspieler wie Jürgen Prochnow, Jan Fedder, Martin Semmelrogge, Uwe Ochsenknecht, Claude-Oliver Rudolph, Ralf Richter, Heinz Hoenig und auch der spätere Popstar Herbert Grönemeyer mitspielten.
Danach ging Petersen nach Hollywood, wo er zahlreiche weitere Kinoerfolge feiern konnte. Zu seinen erfolgreichsten Filmen gehören Die unendliche Geschichte, Outbreak – Lautlose Killer, Air Force One und Troja. Noch im vergangenen Jahr plante der Ostfriese eine neue Regiearbeit in Deutschland, in dem Film sollte es nach einer wahren Begebenheit um die Liebe zwischen einem KGB-Agenten und einer DDR-Bürgerin gehen.
Für seine Arbeiten erhielt er zahlreiche Auszeichnungen. Für „Das Boot“ wurde er für den Oscar in den Kategorien Beste Regie und Bestes adaptiertes Drehbuch nominiert. Zudem war der Filmemacher Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse, Gewinner eines Bambis, einer Goldenen Kamera und des Adolf-Grimme-Preises.
Mit der Schauspielerin Ursula Sieg war er von 1970 bis 1978 verheiratet. 1978 heiratete er die Regieassistentin Marie-Antoinette Borgel. Neben seiner Frau hinterlässt Petersen einen Sohn und zwei Enkelkinder. Die Trauerfeier soll im Privaten abgehalten werden.