St. Ingbert: SEK-Einsatz am Wochenende in der Mittelstadt. Am gestrigen Sonntag gegen 20.50 Uhr meldet sich ein Anwohner aus der Gartenstraße bei der Polizei. Der Anrufer teilt mit, dass sein Nachbar mit einer Langwaffe, möglicherweise einem Luftgewehr, von seinem Balkon aus in Richtung des Stadtparks schießt. Allerdings soll er dabei nicht auf Menschen zielen. Ein Zeuge filmt die Schüsse und stellt das Video den Beamten zur Verfügung.
Die Polizei nimmt den Vorfall sehr ernst, umstellt das betreffende Gebiet mit mehreren Kommandos. Allerdings haben die Einsatzkräfte keinen Blickkontakt zu dem Mann auf dem Balkon. Auch ist nicht gesichert, ob es sich um eine scharfe Waffe handelt oder nicht. Deshalb wird entschieden, das Spezialeinsatzkommando hinzuzuziehen. Gegen 23 Uhr treffen die Elitebeamten aus Saarbrücken in St. Ingbert ein.
In der Nähe werden ein Rettungswagen und ein Notarzt bereitgestellt, um im schlimmsten Fall schnell eingreifen zu können. Gegen Mitternacht stürmt das SEK dann das Wohnhaus des Mannes und sichert den 62 Jahre altem Mann in seinem Anwesen. Im Folgenden wird das Haus von Polizeikräften durchsucht. Dabei wird nicht nur das abgefeuerte Gewehr aufgefunden und sichergestellt, sondern auch mehrere Dekorwaffen sowie eine verbotene Hiebwaffe.
Nach einer waffenrechtlichen Beurteilung stellt sich heraus, dass es sich bei dem benutzten Gewehr nur um ein Luftgewehr handelt. Es wird nun wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz gegen den Mann ermittelt. Es ist nicht der erste SEK-Einsatz in der kleinen Einbahnstraße:
Im November 2017 ruft eine Ableserin für Wasserzähler die Polizei, weil nach dem Klingeln an einer Haustür zum Ablesen der Wasseruhr ein damals 68-jähriger Wohnungseigentümer ihr den Zutritt verwehrt und stattdessen einen Schlagstock gezeigt hat. Außerdem ist der Senior mit einer Schusswaffe am Hosenbund herumgelaufen.