Saarlouis: Eine sprichwörtliche Fahrt ins Blaue legt ein Mann am Wochenende auf der A 8 hin. Das berichtet die Polizeiinspektion Saarlouis. Demnach geht am Freitagabend gegen 20.14 Uhr ein Notruf bei den Beamten ein. Ihnen wird ein Auto mit geplatzten Reifen und qualmenden Motor auf der A 8 zwischen dem Autobahndreieck Saarlouis und der Anschlussstelle Dillingen-Süd gemeldet. Allerdings nicht als Pannenfahrzeug auf dem Seitenstreifen, sondern in voller Fahrt!
Der Mitteiler, ein aufmerksamer Verkehrsteilnehmer, berichtet den staunenden Beamten, dass der besagte Wagen gerade die Autobahn verlassen hat. Ein Kommando fährt zu der gemeldeten Stelle und bekommt unterwegs ständig Standorthinweise über den Augenzeugen. In der Lorisstraße im Saarlouiser Stadtteil Roden kann der Wagen schließlich von einem Streifenwagen der Polizeiinspektion Saarlouis gestellt werden. Die Beamten halten den Fahrer an und unterziehen ihn einer Kontrolle. In dem blauen Ford Ka sitzt nicht nur der 38 Jahre alte Fahrer, sondern auch sein erst 10 Jahre alter Sohn.
Wie der Mann am Steuer erklärt, hat er bei der Fahrt auf der Autobahn von Merzig nach Saarlouis kurz vor der Anschlussstelle Dillingen-Süd den defekten Reifen bemerkt. Weil bei dem Fahrer des Kleinwagens mehrere Anzeichen einer Alkoholisierung festgestellt werden, bitten die Polizisten den 38-Jährigen, zu blasen. Der Atemalkoholtest ergibt einen Wert von 1,85 Promille. Daher wird dem Mann später noch eine Blutprobe entnommen. Seinen Führerschein ist er erst einmal los.
Das Kind wird von den Beamten in die Obhut seiner Mutter übergeben. Den Autofahrer erwartet nun ein Strafverfahren wegen Trunkenheit im Verkehr. Weshalb sein Reifen geplatzt ist, kann nicht gesagt werden. Die Polizei untersucht die von dem Mann gefahrene Strecke, kann allerdings keinen Schaden, etwa an den Leitplanke, entdecken.