Saarbrücken: Ein Mitarbeiter des Sozialamts des Regionalverbands Saarbrücken ist von einem Antragsteller mit einem Messer bedroht worden. Das haben Mitarbeiter der Behörde dem „Saarländischen Rundfunk“ berichtet. Demnach hat „erst kürzlich“, wie es in dem Bericht heißt, ein Hilfeempfänger die Einrichtung zu einem Gespräch besucht. Zum Abschluss der Beratung hat er den Sachbearbeitern ein Einhand-Klappmesser auf den Tisch gelegt.
Verletzt worden ist bei dem Vorfall offenbar niemand. Wie es heißt, hat es sich bei dem Mann um eine offensichtlich psychisch kranke Person gehandelt. Ob die Polizei in den Vorfall eingeschaltet worden ist, ist nicht bekannt. Jedenfalls haben die Beamten einen solchen Vorgang nicht in ihren Mitteilungen an die Öffentlichkeit erwähnt. Zu ähnlich gefährlichen oder bedrohlichen Situationen wie dem Vorfall mit dem Messer kommt es Mitarbeiterangaben zufolge „immer wieder“.
Mittlerweile wird ein Security-Unternehmen beschäftigt, das im Gebäude für Ordnung sorgen soll. Einlasskontrollen, die etwa Taschendurchsuchungen umfassen, gibt es aber nicht. Dieses Vorgehen ist zwar gängige Praxis, etwa an saarländischen Gerichten. Der Regionalverband hält solche Maßnahmen für seine 10.000 „Kunden“ jedoch für unzumutbar, unter anderem weil es „eskalierend wirken“ könnte. Dabei ist es im vergangenen Jahr zu etwa 30 Vorfällen gekommen, wo Situationen aus dem Ruder gelaufen sind.
Meistens ist es bei Aggressionen verbaler Art geblieben, die Mitarbeiter sind also bedroht oder beleidigt worden. Zweimal hat es aber auch körperliche Übergriffe auf das Personal gegeben, sodass die Polizei alarmiert worden ist und eingegriffen hat. Ein Notrufsystem, mit dem die Beschäftigten im Notfall schneller Hilfe anfordern könnten, ist den Mitarbeitern zwar versprochen worden, lässt allerdings schon seit Monaten auf sich warten.