Saarlouis/Épinay-sur-Seine/Saint-Denis: Die größte Pariser Tageszeitung, „Le Parisien“, berichtet am heutigen Samstag über erste Details zu den Ermittlungen und Festnahmen in Frankreich nach dem gestrigen Überfall auf einen Geldtransporter in Saarlouis (wir berichteten). Demnach hat sich mittlerweile die Zahl der Festgenommenen auf fünf erhöht.
Die Männer werden nach Informationen der Zeitung verdächtigt, Teil der Gangster-Gruppe um den generalstabsmäßig durchgeführten Überfall zu sein. Die Festnahmen sind in Épinay-sur-Seine und Saint-Denis erfolgt, beides sind Vororte von Paris. Der Einsatz ist dem Bericht zufolge von Beamten der Brigade de Recherche et d’Intervention, kurz BRI, geführt worden. Diese Spezialeinheit wird in Frankreich auch als „Anti-Gang-Brigaden“ bezeichnet und ist mit der Bekämpfung der organisierten Kriminalität, vor allem in den Bereichen schwerer Raub und Geiselnahmen, befasst.
Zwei der Verdächtigen sollen direkt an dem Raubüberfall in Saarlouis beteiligt gewesen sein. Es handelt sich laut „Le Parisien“ um Mitglieder der französischen organisierten Kriminalität, die bereits in der Vergangenheit wegen ähnlicher Taten verurteilt worden sind. Ermittler beschreiben die beiden demnach als „ältere Räuber, die auf diesem Gebiet hervorragende Fachkenntnisse haben.“ Zwei weitere Männer sollen ebenfalls zum harten Kern der Bande gehören, der ähnliche Überfälle in Belgien und Luxemburg zugeordnet werden.
In Saarlouis waren sie aber wohl nicht direkt dabei. Ein fünfter Verdächtiger soll laut den Ermittlungen eine untergeordnete Rolle spielen. Ob und wann die Männer nach Deutschland überstellt werden, wird derzeit noch geprüft. Hierzu stehen deutsche und französische Behörden in engem Austausch. Die Saar-Polizei äußert sich nach wie vor nicht zu den Ermittlungserfolgen der Franzosen, bestätigt nur die Festnahmen.