Saarbrücken: Sieben Wochen, nachdem ein Flüchtling aus Syrien einen Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes erstochen haben soll, ist Anklage gegen den 27 Jahre alten Mann erhoben worden. Laut der Deutschen Presse-Agentur lautet die Anklage der Staatsanwaltschaft Saarbrücken auf heimtückischen Mord. Allerdings attestiert ein psychologisches Kurzgutachten dem Tatverdächtigen verminderte Schuldfähigkeit. Der Mann soll unter einer schweren Persönlichkeitsstörung und einer Depression leiden, er sitzt seit seiner Festnahme am 7. Juni in der forensischen Klinik in Merzig. Laut Staatsanwaltschaft hat der Syrer gestanden, seinen Betreuer für dessen abweisendes Verhalten bestrafen zu wollen und schmiedete daher den Mordplan. Mit einem Messer bewaffnet soll er er das Psychosozialen Beratungszentrum für Migranten und Integration in der Vollweidstraße in Burbach betreten haben. Kurz nach zehn Uhr soll er nach der Begrüßung seines Opfers das Messer gezogen und damit dem arglosen Mann gezielt in Brust und Rücken gestochen haben. Dann flüchtete er aus dem Gebäude. Geschockte Augenzeugen wählten den Notruf und informierten Polizei und Rettungsdienst. Einige hundert Meter vom Tatort entfernt wurde der Verdächtige kurz darauf verhaftet. In der Zwischenzeit versuchten Mitarbeiter des Rettungsdienstes und der Notarzt verzweifelt, das Leben ihres Kollegen zu retten. Über eine halbe Stunde lang dauerten die Reanimationsversuche, doch das Opfer starb vor Ort. Der Mann kam selbst einst als Flüchtling nach Deutschland und arbeitete seit 2014 beim DRK-Projekt Hope, dass traumatisierten Menschen den Weg in ein normales Leben ermöglichen und erleichtern soll. Er hinterließ eine schwangere Lebensgefährtin und wurde nach islamischem Ritus als Märtyrer öffentlich beigesetzt. Wann der Prozess gegen den mutmaßlichen Mörder stattfinden soll, ist noch nicht bekannt. Im Falle der verminderten Schuldfähigkeit droht ihm die dauerhafte Unterbringung in einer forensischen Klinik.