Saarbrücken: Na endlich! Bei Verhandlungen am heutigen Dienstagabend haben Vertreter der kommunalen Arbeitgeber und der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di offenbar eine Tarifeinigung erzielen können. Das bedeutet: Wenn am morgigen Mittwoch mindestens ein Viertel der Busfahrer dem Verhandlungsergebnis zustimmt, wird der Streik beendet und schon ab Donnerstag können die Busse in Saarbrücken, Saarlouis, Neunkirchen und Völklingen wieder planmäßig fahren. Seit 24. September waren die Busfahrer in diesen vier Städten in einen unbefristeten Streik getreten. Viele Buslinien waren daraufhin gar nicht mehr oder nur noch unregelmäßig bedient worden. Unter den Betroffenen der Streiks waren nicht nur Berufspendler, sondern auch viele Schulkinder. Lange Zeit hatten Gewerkschaft und der kommunale Arbeitgeberverband keine Basis für eine Tarifeinigung gefunden.
Gespräche und Schlichtungsversuche waren immer wieder ergebnislos abgebrochen worden. Allein in der Landeshauptstadt blieben daher im Busdepot 130 Busse stehen. Die Saarbahn war zwar nicht direkt betroffen und fuhr zwischen Lebach und Saarbrücken, allerdings kam es zeitweise auch dort durch Überlastungen zu Verkehrsproblemen.
Viele Pendler, die sonst mit dem Bus fahren und auf das Auto ausweichen mussten, verstopften in den Städten die Straßen. Vor den Schulen im Land kam es morgens und mittags zu Staus, weil viele Eltern ihre Kinder nach den Busausfällen mit dem Auto brachten. Die Gewerkschaft Verdi forderte 18 Prozent mehr Lohn für rund 700 Fahrer und weitere 300 Mitarbeiter aus Verwaltung und Werkstätten.
Außerdem war ein Einstiegsgehalt von rund 2.800 Euro brutto gefordert worden. Die Arbeitgeber waren grundsätzlich zu einer Lohnerhöhung bereit, allerdings nicht wie von der Gewerkschaft gefordert, auf drei Jahre verteilt, sondern auf fünf Jahre gestreckt. Daran waren zuletzt die Verhandlungen mehrfach gescheitert.