Saarbrücken: Uns erreichen am heutigen Freitagabend zahlreiche Anfragen zu einem Großeinsatz der Polizei in der Landeshauptstadt. Gegen 20 Uhr werden alle verfügbaren Einsatzkräfte im Stadtteil Malstatt zusammengezogen. Mehr als zehn Kommandos verteilen sich im Bereich rings um den Pariser Platz. Die Lebacher Straße wird zwischen den Einmündungen zur Rheinstraße und zur Schillstraße gesperrt. Autofahrer werden umgeleitet, Fußgänger aus dem Gefahrenbereich geschickt.
Auch der Saarbahn-Verkehr wird teilweise eingestellt, die Züge verkehren nicht mehr zwischen den Haltestellen Siedlerheim und Cottbuser Platz. Einen Ersatzverkehr mit Bussen gibt es nicht. In der Rheinstraße stehen ein Rettungswagen und ein Notarztfahrzeug des Malteser-Hilfsdienstes, der Leitende Notarzt und der Organisatorische Leiter des Rettungsdienstes bereit. Vor einem Wohn- und Geschäftshaus in der Lebacher Straße postieren sich besonders ausgebildete und ausgerüstete Kräfte der Operativen Einheit.
Die Beamten tragen ballistische Helme und schusssichere Westen. Mit Maschinenpistolen im Anschlag, Schutzschilden und Türrammen stürmen sie gegen 21 Uhr das Gebäude. Aber was ist passiert? Bei der Polizei ist niemand für eine Stellungnahme erreichbar. Der Betreiber eines Ladenlokals in dem betreffenden Haus erzählt: „Es soll eine verletzte Person am Pariser Platz gegeben haben. Außerdem soll ein Schuss gefallen sein.“ Allerdings sichern die Beamten im benannten Bereich keinerlei Spuren.
Dafür erscheinen Kriminalbeamte und gehen in das kurz zuvor gestürmte Haus. Das Gebäude wird gründlich durchsucht. Bis ganz sicher ist, dass sich darin weder ein möglicher Schütze noch verletzte Personen befinden, müssen Rettungsdienst und Polizeikräfte in Bereitstellung bleiben. Erst gegen 22 Uhr ist der Einsatz für den Großteil der angerückten Beamten beendet. Die Ermittlungen zu den Hintergründen laufen.