Saarbrücken: Am Montag startet die Polizeiinspektion Saarbrücken-Stadt einen Zeugenaufruf in einem Fall, der zunächst nach einer Entführung aussieht. Zu dem Vorfall soll es demnach einige Tage zuvor, am Freitagabend, im Bereich des Saarbrücker Eschbergs gekommen sein. Mehrere Zeugen haben sich bei der Polizei gemeldet, weil eine Frau im Mecklenburgring erst lautstark um Hilfe geschrien und dann von zwei Männern in einen Kastenwagen gezerrt worden sein soll. Bei den Anrufern handelt es sich um zwei Jugendliche und eine Frau.
Die Beamten starten umgehend eine Nahbereichsfahndung. Die von den Zeugen beschriebene Frau oder das betreffende Fahrzeug können sie aber nicht mehr ausfindig machen. Mittlerweile hat sich die betroffene Frau bei der Polizei gemeldet, um den Sachverhalt aufzuklären. Die 18 Jahre alte Saarbrückerin ist demnach nicht in einem Kastenwagen entführt worden und hat sich auch ansonsten zu keinem Zeitpunkt in einer Notlage befunden.
Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen hat die junge Dame einen lautstarke, aber eigentlich nicht für die Öffentlichkeit bestimmte Streitigkeit mit einer Bekannten gehabt. Diese soll allerdings nicht ernst gemeint gewesen sein. Das soll dazu geführt haben, dass Dritte auf den Vorfall aufmerksam geworden sind und eine akute Gefährdungssituation angenommen haben. Auch ein Tatverdacht gegen die beiden zuvor gesuchten Männer mit dem Kastenwagen hat sich nicht erhärtet.
Nach Angaben der jungen Frau haben die Männer ebenfalls nur auf das Verhalten der Heranwachsenden reagiert, sie angesprochen und lediglich ihre Hilfe angeboten. Bedrängt oder gar ins Fahrzeug gezerrt soll sie aber nicht worden sein. Letztendlich kann im Rahmen der polizeilichen Ermittlungen der Verdacht, dass es tatsächlich zu einer Freiheitsberaubung gekommen ist, auch nicht bestätigt werden. Der Fall wandert somit zu den Akten.