Neunkirchen: Die Polizei hat weitere Details zum SEK-Einsatz im Stadtteil Wiebelskirchen in der Nacht zum Sonntag bekannt gegeben. Um etwa zehn Minuten vor Mitternacht am Samstagabend hörten Anwohner mehrere Knallgeräusche und wählten den Notruf. Auf Facebook schrieb jemand: „War ein Riesenknall. Hoffe, es ist niemandem was passiert.“ Polizeikommandos rückten in den Bereich aus und hatten auch schnell einen Verdacht, wer für die die vermeintlichen Schüsse verantwortlich sein könnte. Der 36 Jahre alte Verdächtige war allerdings nicht zu Hause, sondern hielt sich bei seinen Eltern in der Straße Im Stauch auf.
Das Gebäude wurde umstellt und von Polizeibeamten mit Maschinenpistolen bewacht, bis das Saarbrücker Spezialeinsatzkommando eintraf. Die Elitebeamten legten schwere ballistische Schutzkleidung an und stürmen das Gebäude. Der 36-Jährige wurde vorläufig festgenommen. Danach wurden die Wohnung der Eltern und die des Mannes durchsucht. Dabei kam auch ein Sprengstoffspürhund zum Einsatz, der in der Lage ist, Waffen und Munition aufzuspüren.
Bei der Durchsuchung wurde tatsächlich eine Schreckschusswaffe gefunden. Bis um 4.30 Uhr am Morgen dauerte der Einsatz an. Polizeiinspektion Neunkirchen und die Führungs- und Lagezentrale des Landespolizeipräsidiums hatten sich am Sonntag nur sehr vage geäußert und zwar aus ermittlungstaktischen Gründen, wie es hieß. Ein Sprecher bestätigte nur einen Einsatz in Wiebelskirchen bei einem 36 Jahre alten Mann.
Wie von der Feuerwehr bereits berichtet, hatte ein Brand kurz vorher ganz in der Nähe nichts mit dem SEK-Einsatz zu tun. Kurz nach 23 Uhr hatte an der Brückenapotheke in der Wibilostraße eine Leuchtreklame gebrannt, die Freiwillige Feuerwehr rückte aus. Feuerwehrsprecher Christopher Benkert: „Den Brand hatten die Kameraden schnell gelöscht und konnten danach wieder einrücken.“