Luxemburg: Wenn Einheiten des Technischen Hilfswerks in einen Auslandseinsatz fahren, geht es meist um sehr weit entfernte Gebiete, oft um Dritte-Welt-Länder. Am heutigen Montag haben die Hilfskräfte im Vergleich dazu nicht besonders weit zu fahren und ihr Einsatzgebiet liegt keineswegs in einem armen Land. Denn das Saarland entsendet am Morgen in einem ersten Schritt 45 THW-Einsatzkräfte nach Luxemburg. Dort hat am vergangenen Freitag im Süden unseres Nachbarlandes ein verheerender Tornado gewütet. Auch einer Strecke von sieben Kilometern ließ der Wirbelsturm eine Schneise der Verwüstung zurück. Dächer wurden reihenweise abgedeckt, Strommasten umgeknickt (wir berichteten). Die Zustände im betroffenen Gebiet ähneln den Schäden, die ein Erdbeben hinterlässt.
Und damit kennen sich die Experten beim THW bestens aus. Zum einen werden die Kräfte des Technischen Hilfswerks nach Angaben von Sprecher Markus Tröster die lokalen Hilfsdienste beim Sichern und Reparieren von Gebäuden unterstützen. Zum anderen werden auch drei Baufachberater in den Einsatz gehen.
Diese Spezialisten können bei Gebäudeschäden Bewertungen zur Statik vornehmen und die Resttragfähigkeiten berechnen. Eine wichtige Sache, wenn es darum geht, ob ein betroffenes Haus wieder bewohnt oder überhaupt von den Helfern selbst betreten werden darf. Aus dem Saarland sind die THW-Ortsverbände aus Mettlach, Perl-Obermosel, St. Wendel, Nohfelden, Saarwellingen und St. Ingbert in den Hilfseinsatz involviert.
Auch das THW aus dem benachbarten Rheinland-Pfalz unterstützt die Maßnahmen mit rund 20 Einsatzkräften und ebenfalls drei Baufachberatern. Der Einsatz soll nach Angaben von Markus Tröster voraussichtlich bis mindestens Dienstag andauern. Auch die Möglichkeit, dass weitere Helfer nach Luxemburg geschickt werden, besteht. Denn das THW ist innerhalb kürzester Zeit einsatzbereit.