Herford: Zu einem nicht alltäglichen Fall der Hilfeleistung wird die Polizei letzten Mittwoch gegen zehn Uhr im nordrhein-westfälischen Herford gerufen. Der Fahrer eines Autotransporters aus Saarlouis, beladen mit mehreren Neufahrzeugen, ist von seinem Navi auf seinem Weg zum Zielort über die Borrenkampstraße gelotst worden. Das war ein Fehler, denn nach einer vermutlich gewagten Fahrt durch die Kurven und Verengungen der schmalen Nebenstraße beendet eine Brücke das Weiterkommen des schweren Lkws. Das Gespann überschreitet die Höhenbegrenzung von drei Metern und die Tragfähigkeit der Brücke von drei Tonnen, es gibt kein Vor und Zurück. Ziemlich ratlos verständigt der 63-jährige Trucker die Polizei. Die Beamten sehen nur eine Möglichkeit, den Lkw aus dem Schlamassel zu befreien: Die Neufahrzeuge der oberen Transportebene werden einzeln abgeladen, der Lkw-Aufbau muss zurückgebaut und gesenkt werden. Jetzt kann der Truck die Borrenkampbrücke passieren, der Aufbau wird wieder hochgefahren und die Neufahrzeuge wieder aufgeladen. Arbeitsaufwand: eine Stunde. Während der Lasterfahrer mit diesem Manöver alle Hände voll zu tun hat, regeln die Polizisten den Verkehr, unterstützen durch Einweisen beim Ent- und Beladen und finden das ein oder andere ermutigende Wort für den zwischenzeitlich verzweifelt wirkenden Fahrer. Nach mündlicher Verwarnung kann der Saarländer sichtlich erleichtert seine Fahrt fortsetzen. Den Polizisten sicherte er zum Abschied zu, sie in seine Gebete mit einzuschließen.