Obwohl im Haus Menschen wohnen: Bankfiliale im Nordsaarland gesprengt

Nonnweiler: Lange Zeit ist es im Saarland ruhig geblieben, was die Sprengung von Geldautomaten angeht. In der vergangenen Nacht haben unbekannte Täter aber im Nordsaarland zugeschlagen. Gegen 2.55 Uhr kommt es zu einer heftigen Explosion in einem Gebäude Am Marktplatz im Nonnweiler Ortsteil Otzenhausen. Der Bau beherbergt nicht nur eine Filiale der Kreissparkasse St. Wendel, es wohnen auch Menschen in den übrigen Räumlichkeiten!

Die aufgeschreckten Anwohner beobachten, dass direkt nach dem Knall mehrere Täter in eine dunkle Limousine steigen und mit dem hochmotorisierten Fahrzeug vom Tatort flüchten. Nach der Explosion wählen die aus dem Schlaf gerissenen Anwohner den Notruf. Daraufhin eilen Polizei und Freiwillige Feuerwehr zum Ort des Geschehens. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Bande über die A 1 und die A 62 gerast ist, daher wird auch die Polizei im benachbarten Rheinland-Pfalz alarmiert. Alle Fahndungsmaßnahmen bleiben jedoch ohne Erfolg. Den Einsatzkräften am Tatort bietet sich bei ihrem Eintreffen ein Bild der Verwüstung.

Verletzt worden ist bei dem Anschlag niemand. Aber die Bewohner, die nach der Tat das Haus verlassen haben, dürfen erst einmal nicht mehr in das Gebäude zurückkehren. Sie werden vorübergehend anderweitig untergebracht. Noch in der Nacht wird untersucht, ob an dem Wohn- und Geschäftshaus Einsturzgefahr besteht. Gegen 7.30 Uhr dann Entwarnung: Die Menschen dürfen in das Haus zurück. Nach derzeitigem Ermittlungsstand der Polizei sind zwei Geldautomaten bei der Explosion beschädigt worden.

Ob die Täter mit der Sprengung die Maschinen tatsächlich öffnen konnten und ob sie Beute gemacht haben, ist noch nicht bekannt. Die Explosion in der vergangenen Nacht ist bereits die dritte in diesem Jahr im Saarland: In Neunkirchen-Furpach und in Eppelborn hat es seit Jahresbeginn ähnliche Anschläge gegeben.