Saarbrücken: Nach dem blutigen Messerangriff in der Nacht zum gestrigen Mittwoch in der Landeshauptstadt sitzt ein Tatverdächtiger nun in Untersuchungshaft. Der 19 Jahre alte Heranwachsende aus dem Landkreis Saarlouis wird verdächtigt, einen 27 Jahre alten Mann in dessen Wohnung in Saarbrücken niedergestochen und beinahe umgebracht zu haben (wir berichteten). Das Opfer selbst wählte gegen 2 Uhr in der Nacht den Notruf und verständigte Polizei und Rettungsdienst.
Als die Einsatzkräfte kurze Zeit später am Tatort im Stadtteil Brebach eintrafen, hatte sich der Mann mit letzter Kraft vor seine Wohnung geschleppt, lag blutend und bewusstlos auf dem Boden. In der Nähe nahmen die Beamten kurze Zeit später drei Verdächtige fest: zwei 16 Jahre alte Jugendliche sowie den jetzt inhaftierten 19-Jährigen, alle aus dem Landkreis Saarlouis. Im Zuge der Vernehmungen und Ermittlungen erhärtete sich schließlich der Verdacht gegen den 19-Jährigen.
Er wurde am heutigen Donnerstag einem Richter am Amtsgericht vorgeführt. Der erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft Saarbrücken einen Untersuchungshaftbefehl gegen den Heranwachsenden. Der Verdächtige sitzt nun in einer Justizvollzugsanstalt und wartet auf seinen Prozess. Ob er sich bei der Polizei oder vor dem Richter zu den Vorwürfen geäußert hat, ist nicht bekannt.
Bei einem Prozess könnte er als Heranwachsender nach dem deutlich milderen Jugendstrafrecht behandelt werden. Die beiden vorläufig festgenommenen 16-Jährigen kamen nach Beendigung der polizeilichen Maßnahmen wieder auf freien Fuß. Ob sie überhaupt etwas mit der Tat zu tun hatten, ist unklar.
Der Zustand des Opfers ist nach wie vor kritisch: Der 27-Jährige ringt im Klinikum Saarbrücken auf dem Winterberg weiterhin mit dem Tode. Ob er überleben wird, ist noch unklar. Auch über die Hintergründe der Tat können die Beamten der Kriminalpolizei momentan nur rätseln. Die Ermittlungen laufen weiter auf Hochtouren.