Patient umgeladen: Christoph 16 muss auf Rastplatz „parken“

Perl/Merzig/Saarbrücken: Einsatz für Rettungshubschrauber Christoph 16 vom Saarbrücker Winterberg am heutigen Dienstagnachmittag. Bei einem schweren Verkehrsunfall in Perl stirbt ein Autofahrer, zwei Insassen eines Lieferwagens werden schwer verletzt (wir berichteten). Der Heli bringt einen Notarzt und einen DRK-Rettungssanitäter zur Unfallstelle. Anschließend wird einer der beiden Verletzten nach einer Erstversorgung vor Ort in den Helikopter geladen und soll rund 50 Kilometer weit ins Klinikum Saarbrücken auf den Winterberg geflogen werden.

Aber schon nach wenigen Minuten muss der Patiententransport abgebrochen werden: Etwa neun Kilometer Luftlinie vom Unfallort entfernt landet der Hubschrauber vom Typ Eurocopter EC 135 auf dem Autobahnrastplatz Weiler bei Merzig neben der A 8. Ein Rettungswagen rückt mit Blaulicht an, der Patient wird umgeladen und bodengebunden in ein Krankenhaus verbracht. Über seinen aktuellen Zustand ist nichts bekannt. Auch zwei Stunden später steht der Helikopter noch auf dem Rastplatz, zwischen einer Rastbank und einem Sattelschlepper, ringsum sind Warnhütchen aufgestellt worden.

Aber warum der ungewöhnliche Heli-Parkplatz? Nachfrage beim Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung. Der betreibt auf dem Winterberg die Rettungsleitstelle, die alle Rettungsmittel koordiniert und darüber Bescheid wissen muss, wo sich Rettungsfahrzeuge – oder Fluggerät – befindet. Laut einem Sprecher ist dort über den ungewöhnlichen Stellplatz von Christoph 16 nichts bekannt. Es wird auf den Betreiber, die ADAC Luftrettung, verwiesen. Der ist allerdings niemand mehr erreichbar.

Christoph 16 muss auf Sicht fliegen. Wenn es beispielsweise sehr neblig ist oder stark regnet, muss der Helikopter den Flug abbrechen. Möglich wäre auch, dass ein technischer Defekt vorliegt. Das wäre nicht das erste Mal: 2018 strandete ein Ersatz-Helikopter von Christoph 16 notgedrungen in Püttlingen, weil nach einem Defekt ein Ersatzteil fehlte.