Saarbrücken: Es beginnt alles ganz harmlos am Freitagabend. Gegen 20 Uhr will ein junger Mann in seiner Wohnung im zweiten Obergeschoss eines 48-Parteien-Hauses in der Metzer Straße in Alt-Saarbrücken offenbar sein Feuerzeug mit Gas befüllen. Doch beim Hantieren mit dem Butangas geht irgendetwas schief und auf einmal gibt es einen gewaltigen Rumms. Fensterrahmen, tausende Glassplitter und die Rollläden fliegen bis zur gegenüber liegenden Straßenseite, treffen dabei mehrere Autos. Eine Augenzeugin: „Ich saß vor der Türe, als die Trümmer und Glassplitter über mich hinwegflogen. Zum Glück wurde ich nicht getroffen.“ Auch andere Fußgänger bleiben glücklicherweise unverletzt. Der Wohnungsinhaber wird leicht verletzt, er wird im Rettungswagen unter anderem am Arm behandelt und kommt dann in ein Saarbrücker Krankenhaus. Ein Kommando der Polizei begleitet den jungen Mann, denn die Beamten entdecken kurz zuvor in seiner Wohnung eine aufwändig gestaltete Indoor-Plantage für Cannabis. Schon auf der Straße liegen auffällig gebastelte Rohre herum, die zu solch einer Anlage gehören. In der kleinen Explosions-Wohnung finden die Beamten dann den Rest der Aufzucht. Jetzt ermittelt die Drogenfahndung gegen ihn, stellt Pflanzen und Aufzuchtanlage sicher. Währenddessen ermitteln Polizeiexperten für Brandursachenermittlung nach dem genauen Hergang, der zur Explosion führte. Die Berufsfeuerwehr und Mitarbeiter des Zentralen Kommunalen Entsorgungsbetriebs ZKE rücken an, räumen die Trümmer von der Straße. Eine Kehrmaschine bürstet die Glassplitter auf. Die Metzer Straße ist fast zwei Stunden lang gesperrt. Das große Mehrparteienhaus in der Metzer Straße ist für die Polizei nicht unbekannt: Vor mehreren Wochen wurde im obersten Stock des Hauses eine Französin erstochen. Bislang konnte noch kein Täter in der Sache ermittelt werden.