Saarbrücken: Von einer kleinen Ordnungswidrigkeit zu mehreren Jahren Knast kann es manchmal ganz schön schnell gehen. Am Freitagabend gegen 18 Uhr beschwert sich jemand bei der Polizei über ruhestörenden Lärm, der aus einer Gaststätte im Saarbrücker Stadtteil Burbach dringt. Ein Kommando der örtlichen Dienststelle fährt zu der Kneipe und wird dort vorstellig. Falk Hasenberg, Sprecher des Landespolizeipräsidiums, über den Einsatz:
„In der Gaststätte wurden unter anderem zwei Personen angetroffen, die sichtlich nervös wirkten und sich auffällig verhielten.“ Die Polizeibeamten nehmen die beiden unter die Lupe und staunen nicht schlecht: Sie haben mehrere Kilogramm Drogen bei sich. Um welche Art Drogen es sich handelt, will die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen derzeit noch nicht verraten.
Es soll sich um eine Menge von mehr als zehn Kilo handeln. Die beiden Männer werden umgehend festgenommen. Hasenberg: „Sie sind mit der Gaststätte verbandelt, es handelt sich nicht um gewöhnliche Kunden.“ Deshalb rücken Drogenfahnder mit Spürhund an, stellen das Lokal einmal komplett auf den Kopf. Dabei machen die Beamten einen weiteren Fund: Es wird auch eine scharfe Schusswaffe in der Kneipe entdeckt!
Die Ermittler prüfen jetzt, ob die Gaststätte als Drogenumschlagplatz genutzt worden ist und die Waffe zur Absicherung dort vorgehalten worden ist. Das ist bei einer späteren Gerichtsverhandlung entscheidend, denn beim Drogenhandel mit Waffen liegt die Mindeststrafe bei fünf Jahren Gefängnis!
Am Dienstagnachmittag werden der 30 Jahre alte Mann und sein 32 Jahre alter mutmaßlicher Komplize in Handschellen beim Amtsgericht in Saarbrücken vorgeführt. Der Richter schickt die beiden in Untersuchungshaft. Jetzt warten sie in der Justizvollzugsanstalt auf der Saarbrücker Lerchesflur auf ihren Prozess. Ob sie sich zu den Vorwürfen eingelassen haben, ist nicht bekannt.