Perl: Am gestrigen Mittwochabend erweist sich die Polizei mal wieder als Freund und Helfer. Gegen 19.10 Uhr fällt einem Streifenkommando der saarländischen Verkehrspolizei auf der A 8 ein Fahrzeug auf. Der Renault Scenic mit französischen Kennzeichen steht unbeleuchtet in einer Nothaltebucht auf der Autobahn kurz hinter der Auffahrt Perl-Borg. Die Scheiben des Fahrzeugs sind bereits völlig vereist. Also halten die Beamten an, um nach dem rechten zu sehen. Im Inneren des Wagens bemerken die Polizisten einen schlafenden Mann auf der Rückbank. Er zeigt zunächst keinerlei Lebenszeichen. Erst nach heftigem Klopfen an die Fahrzeugscheibe reagiert der Mann und öffnet zitternd die Autotür. Mit schleppendem Gang folgt er der Polizei zum Streifenwagen. Erst glauben die Beamten, dass der Mann unter dem Einfluss berauschender Mittel stehen könnte. Doch eine Überprüfung hinsichtlich Alkohol und Drogen verläuft ohne Ergebnis.
Jetzt wird klar: Der schleppende Gang des Mannes ist eine Folge von Unterkühlung. Er darf sich im Streifenwagen aufwärmen, die Beamten bieten ihm außerdem heißen Tee an, den er dankend annimmt. Danach befragen die Polizisten den Mann auf Französisch. Wie sich herausstellt, handelt es sich um einen 46 Jahre alten Franzosen, der aus dem rund 350 Kilometer entfernten Lille stammt.
Er hat bereits mehrere Stunden auf der Autobahn verbracht, weil sein Wagen wegen einer Panne gegen 15 Uhr liegengeblieben ist. Über eine Notrufsäule hat der 46-Jährige versucht, einen Pannendienst zu organisieren. Der ist aber bis dahin noch nicht eingetroffen.
Die Polizeibeamten beschleunigen das Ganze und organisieren über die Führungs- und Lagezentrale der Polizei wurde einen Abschleppdienst. Der trifft bereits kurze Zeit später an der Nothaltebucht ein und macht den Wagen des gestrandeten Mannes wieder flott, sodass er seine Fahrt nach der Pannenhilfe wieder fortsetzen kann.