Saarbrücken: Taser-Einsatz auf offener Straße in der Landeshauptstadt. In der vergangenen Nacht werden die Beamten der Polizeiinspektion Saarbrücken-Stadt gegen 1.55 Uhr an eine Haltestelle Am Römerkastell im Saarbrücker Stadtteil St. Johann gerufen. Dort hält sich ein 25 Jahre alter Mann auf, der aus Eritrea stammt. Der junge Mann ist im Laufe der Nacht schon auffällig geworden:
Er hat am Abend wiederholt an seiner Wohnanschrift randaliert. An der Haltestelle wird er nun mit einem langen Küchenmesser in der Hand von den Beamten angetroffen. Er ist alleine dort, bedroht keine Außenstehenden. Allerdings deutet er wiederholt Stichbewegungen gegen sich selbst an. Auch ansonsten macht er auf die Polizisten einen völlig apathischen Eindruck und zeigt keinerlei Reaktionen auf Ansprechen.
Weil unmittelbar zu befürchten steht, dass der 25-Jährige sich oder die einschreitenden Polizeibeamten mit dem Messer in der Hand verletzten könnte, müssen die Einsatzkräfte reagieren. Mit einer Distanz-Elektroimpulswaffe, einem sogenannten Taser, versetzen die Beamten dem Mann einen Stromstoß. Dadurch verliert er die Kontrolle über seine Muskeln und fällt zu Boden. Im Anschluss kann der 25-Jährige ohne Gegenwehr festgenommen werden.
Der Mann wird bei dem Einsatz nur leicht verletzt. Nach einer medizinischen Untersuchung wird er in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht. Dort kann ihm nun professionell geholfen werden. Die eingesetzten Polizeibeamten werden bei dem Einsatz nicht verletzt. Die Hintergründe für seinen psychischen Zustand sind nicht bekannt. Das Umfeld der Haltestelle sowie die Mainzer Straße stadtauswärts müssen für die Dauer des Einsatzes kurzzeitig für Fahrzeuge und den Fußgängerverkehr gesperrt werden.
Es kommt jedoch nicht zu größeren Behinderungen. Schon vor wenigen Wochen kommt es in Saarbrücken zu einem ähnlichen Einsatz: In Malstatt müssen die Beamten dabei eine Frau tasern, die sich nicht kooperativ zeigt.