Polizei stellt nach Raubüberfall „falschen Täter“: Er muss trotzdem ins Gefängnis

Saarbrücken: Weil er dummerweise zur falschen Zeit am falschen Ort war, sitzt ein Mann aus Saarbrücken jetzt dort, wo er hingehört – im Knast. Alles beginnt in der Nacht zum heutigen Dienstag gegen 0.30 Uhr im Saarbrücker Stadtteil Dudweiler. Ein 22 Jahre alter Mann aus Saarbrücken ist zu Fuß im Bereich der Dudo-Galerie unterwegs, als er Opfer eines Überfalls wird. Plötzlich kommen zwei bislang unbekannte Männer in aggressiver Weise auf ihn zu.

Einer fragt ihn, „ob er Stress haben“ will. Dann forderte er die Herausgabe von Bargeld und Handy des Geschädigten. Um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen, schlägt er dem 22-Jährigen mit der Hand ins Gesicht. Das Opfer übergibt dem Täter seinen Rucksack und kann daraufhin seiner Wege gehen. In dem Rucksack befinden sich jedoch keine Wertsachen, was auch die Angreifer schnell bemerken. Auch ihrer Flucht zu Fuß lassen sie den Rucksack zurück. Das Opfer informiert die Polizei. Die leitet sofort eine Fahndung nach den Tätern ein, ohne Erfolg. Allerdings entdecken die Beamten in der Nähe des Tatorts einen Mann, der sich zunächst vor den Polizisten versteckt und dann flüchtet.

Die Einsatzkräfte glauben natürlich, dass es sich um einen der Täter handelt, und nehmen die Verfolgung auf. Nachdem der Mann gestellt ist, zeigt sich, dass er mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht als Täter des Überfalls infrage kommt. Allerdings liegt gegen ihn ein Vollstreckungshaftbefehl der Staatsanwaltschaft Saarbrücken vor, was wohl der Grund für seinen Fluchtversuch gewesen ist. Offensichtlich ist der 27-Jährige zu einer Haftstrafe verurteilt worden, die er nicht angetreten hat.

Er wird noch in der Nacht an die Justizvollzugsanstalt Saarbrücken auf der Lerchesflur überstellt, wo er nun seine Strafe von 2 Jahren und 5 Monaten absitzen muss. Weshalb er verknackt worden ist, ist nicht bekannt. Die Fahndung nach den beiden Tätern des Überfalls läuft noch.