Neunkirchen: Die saarländische Polizei hat am gestrigen Samstag eine für den Abend geplante rechtsextremistische Konzertveranstaltung verhindert. Der ursprüngliche Hinweis an die Behörden auf das geplante Neonazi-Konzert kommt ursprünglich aus einem anderen Bundesland. Die saarländischen Sicherheitsbehörden ermitteln unverzüglich in der Sache und erlangen so weitere Hinweise darauf, dass die Veranstaltung in Neunkirchen abgehalten werden soll. Tatsächlich rücken im Laufe des Abends etwa 50 Rechtsextremisten in der Hüttenstadt an.
Darunter mehrere der Polizei bereits bekannte Gesichter wie ehemalige Mitglieder der verbotenen Organisation „Combat 18.“ Es soll in einem eigens dazu angemieteten Lokal gefeiert werden. In Zusammenarbeit mit der Neunkircher Ortspolizeibehörde kann die Veranstaltung untersagt werden, weil ein Verstoß gegen die geltende Verordnung zur Bekämpfung der Corona-Pandemie entdeckt wird. Was genau zu dem Verbot führt, teilt die Polizei nicht mit.
Möglicherweise haben die Veranstalter aber dagegen verstoßen, die Zusammenkunft den Behörden im Vorfeld zu melden, wie es bei mehr als 20 Teilnehmern vorgeschrieben ist. Jedenfalls müssen die angereisten Rechtsextremisten unverrichteter Dinge wieder abziehen. Polizeisprecher Dirk Nauert: „Das Ergebnis darf als Erfolg der Sicherheitsbehörden gewertet werden.“ Es ist nicht das erste Mal, dass die Saar-Polizei erfolgreich eine Neonazi-Veranstaltung im Saarland verhindert. 2016 bekamen die Behörden in Saarbrücken einen heißen Tipp (siehe Archivbild).
An den AW-Hallen stand ein Neonazi-Konzert unmittelbar bevor – direkt neben einer Flüchtlingsunterkunft! Es kam zum Großeinsatz der Polizei, die Beamten rückten mit Maschinenpistolen und Diensthunden an. Vor Ort hatten sich bereits zahlreiche Mitglieder der rechten Szene aus ganz Deutschland eingefunden. Der Leitende Kriminaldirektor Gerald Stock damals: „Wir dulden keine rechten Konzerte im Saarland. Unsere Beamten haben die Stadt Saarbrücken als Hausherr dabei unterstützt, das Gebäude zu räumen. Das ist der erste Vorfall dieser Art im Saarland und wir nehmen das nicht auf die leichte Schulter.“ Daran hat sich nichts geändert.