Saarbrücken: Viele ältere Saarländer stehen bei der Corona-Impfung vor einem Problem. Sie zählen mit mehr als 79 Jahren zwar als besonders gefährdet und sind daher mit oberster Priorität impfberechtigt. Allerdings haben sie nicht die Möglichkeit, selbst zum Impfzentrum zu kommen und auch niemanden, der sie dort hinbringen könnte. Vor allem Senioren mit schmaler Rente oder Grundsicherung können sich die vier Fahrten von und zum Impfzentrum mit dem Taxi einfach nicht leisten.
Bislang sind vor allem private Initiativen hier tätig geworden, beispielsweise bietet das Deutsche Rote Kreuz in Teilen des Saarlands Impffahrten an. Im Regionalverband Saarbrücken gibt es jetzt auch erstmals staatliche Hilfe: Alle über 80-jährigen, die im Regionalverband leben und Sozialleistungen beziehen, unterstützt der Regionalverband nicht nur bei der Anmeldung eines Corona-Impftermins. Bei Bedarf wird auch ein kostenloser Transport für Empfänger von Grundsicherung oder Hilfe zur Pflege organisiert.
Insgesamt sind das rund 900 Menschen, die im Laufe der nächsten Tage angeschrieben und über die Möglichkeiten der Unterstützung informiert werden. Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (SPD): „Wir versuchen jenen Hilfe zukommen zu lassen, die diese am dringendsten benötigen. Ein großer Dank geht an das DRK, die Gemeinwesenarbeit im Regionalverband, die sozialraumorientierten Quartiersprojekte sowie die weiteren Kooperationspartner und das Sozialdezernat des Regionalverbands, die gemeinsam in kürzester Zeit dieses Hilfsangebot auf die Beine gestellt haben.“
Den Transport übernimmt der DRK-Kreisverband Saarbrücken, je nach Auslastung des Angebots helfen auch weitere Kooperationspartner aus. Dabei ist man auch auf gebrechliche und gehbehinderte Menschen eingerichtet. Die Helfer begleiten die Senioren auch persönlich durch den Impfprozess im Impfzentrum Saarland-Süd auf dem ehemaligen Messegelände in Saarbrücken.