Saarbrücken: Die Polizei hat neue Details zum Banküberfall am heutigen Dienstagmorgen in der Landeshauptstadt (wir berichteten) bekannt gegeben. Demnach handelt es sich bei dem festgenommenen Tatverdächtigen um einen 58 Jahre alten Mann, der zuletzt ohne festen Wohnsitz gewesen ist. Gegen 8 Uhr passt der bewaffnete Mann die ersten beiden Angestellten ab, die an der Sparkassen-Filiale in der Saargemünder Straße im Stadtteil St. Arnual eintreffen.
Er zwingt sie unter Vorhalt einer Schusswaffe, mit ihm die Filiale zu betreten. Wie sich später herausstellt, handelt es sich dabei um eine scharfe Waffe! Weitere Angestellte, die kurz darauf eintreffen, bedrohte der Bankräuber ebenfalls. Er fordert die Mitarbeiter unter Androhung von Gewalt dazu auf, den Banktresor zu öffnen und das darin befindliche Bargeld auszuhändigen. Anders, als zunächst berichtet, kann der Mann bei seinem Überfall Beute machen:
Die Bankmitarbeiter händigen ihm einen fünfstelligen Betrag aus. Bevor der 58-Jährige zu Fuß vom Tatort flüchtet, soll er die Angestellten in der Sparkasse gefesselt haben. Trotzdem gelingt es ihnen, die Polizei zu alarmieren. Die Beamten starten umgehend eine Nahbereichsfahndung nach dem Bankräuber. Einsatzkräfte der Polizeiinspektion Saarbrücken-Stadt können den Flüchtigen nach kurzer Zeit in unmittelbarer Tatortnähe festnehmen. Der Mann leistet keinen Widerstand.
In einem Rucksack und einer Sporttasche führt er die Beute mit sich. Offenbar wird auch die Tatwaffe aufgefunden. Bei seiner Vernehmung erklärt der 58-Jährige den Ermittlern spontan, dass er auch für einen bewaffneten Banküberfall am 13. Dezember des vergangenen Jahres verantwortlich ist. An dem Tag ist die Sparda-Bank in Neunkirchen überfallen worden. Weil es sich um eine bargeldlose Filiale handelt, macht der Täter dort jedoch keine Beute.
Am heutigen Nachmittag wird der Mann dem Richter am Amtsgericht Saarbrücken vorgeführt. Sein Anwalt Klaus Robling: „Mein Mandant hat sich bei Gericht nicht zu den Vorwürfen geäußert.“ Der Richter erlässt dennoch Haftbefehl gegen den Verdächtigen, der nun in der Justizvollzugsanstalt Saarbrücken auf der Lerchesflur sitzt. Ihm droht eine langjährige Haftstrafe.