Ensdorf/Saarbrücken: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) stattet am heutigen Mittwochnachmittag dem Saarland einen Kurzbesuch ab. Mit ihm reist Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) an. Der Grund: Die Bekanntgabe der Pläne des US-amerikanischen Chip-Herstellers Wolfspeed. Der will gemeinsam mit dem Automotive-Konzern ZF auf dem Gelände des ehemaligen VSE-Kraftwerks in Ensdorf, das bereits seit 2017 brach liegt, eine riesige Chip-Fabrik errichten.
Rund 1.000 Jobs sollen dadurch im Saarland entstehen, dem zuletzt durch den Wegfall der Automobil-Herstellung von Ford in Saarlouis keine gute Arbeitsmarkt-Prognose beschieden worden ist. Kurz vor 15 Uhr landet die Regierungsmaschine 14-02 der Luftwaffe aus Berlin kommend auf dem Flughafen in Ensheim. Von dort geht es mit Staatskarossen begleitet von der Motorradstaffel der Polizei über die A 6 und die A 620 nach Ensdorf ans ehemalige Kraftwerks-Gelände. Dort spricht Scholz über die Bedeutung der Neuansiedlung: „Ich freue mich sehr über diese Investition in Deutschland. Die Fertigungsanlage für hochmoderne Halbleiter von Wolfspeed und ZF ist ein wichtiger Beitrag zur Versorgungssicherheit der deutschen und europäischen Industrie.“
Auch Habeck findet nur positive Worte über die geplante Fabrik: „Das Investitionsvorhaben ist eines der größten in der Geschichte des Saarlands und schafft neue Arbeitsplätze in der Region. Die Investitionen in Forschung und Entwicklung und die Produktion von modernen Chips haben aber Strahlkraft weit über das Saarland hinaus. Und auch für den Klimaschutz ist die Ansiedlung sehr wichtig. Wir brauchen hochmoderne Chips und innovative Leistungselektronik für die Nutzung erneuerbarer Energien oder für die E-Mobilität.“ Als Normalbürger kommt man an den Kanzler nicht heran, nur vor der Einfahrt zum Kraftwerk stehen etwa ein Dutzend Demonstranten. Gegen 17 Uhr heben der Kanzler und sein Vize wieder in Saarbrücken ab.