Saarbrücken: Die Polizei hat in der Nacht zum Sonntag einen Mann festgenommen, der in dringendem Verdacht steht, ein zehn Jahre altes Mädchen am Abend zuvor sexuell missbraucht zu haben. Außerdem soll der Mann für eine Vielzahl weiterer Sexualstraftaten verantwortlich sein und daheim massenweise vermutlich gestohlene Damenunterwäsche gehortet haben. Aber der Reihe nach. Gegen 22.20 Uhr zeigt sich ein Mann in Saarlouis einem erst zehn Jahre alten Mädchen vollkommen nackt und manipuliert dabei an seinem Geschlechtsteil herum. Angefasst wird das Kind nach bisherigen Ermittlungen nicht, der Täter kann entkommen. Gegen 0.25 Uhr wird dann eine erwachsene Frau am Saarlouiser Soutyhof sexuell belästigt und alles deutet darauf hin, dass es sich um den gleichen Täter handelt. Dieses Mal wird der Sex-Angreifer handgreiflich und fasst die Frau unsittlich an. Als das Opfer geistesgegenwärtig das Handy zücken und die Polizei alarmieren will, versucht der Saarbrücker, die Handtasche der Frau mit dem Handy an sich zu reißen. Danach haut er wieder unerkannt ab, eine direkt eingeleitete Fahndung führt ins Leere. Gegen 1.15 Uhr schlägt dann ein Sex-Angreifer in der Mühlenstraße in Saarbrücken zu. Dort müssen drei junge Frauen sexuelle, verbale Belästigungen eines maskierten Mannes über sich ergehen lassen. Beamte der Polizei St. Johann können den Tatverdächtigen in unmittelbarer Nähe vorläufig festnehmen und der Kripo übergeben. Im Verhör gesteht der 42-Jährige, sich an den Tatorten in Saarlouis und Saarbrücken aufgehalten zu haben. Die sexuellen Übergriffe bestreitet er aber, obwohl Zeugenaussagen zu Personenbeschreibung, Bekleidung und benutzten Fahrzeugen weitgehend übereinstimmen. Außerdem glauben die Beamten, dem Mann eine Vielzahl von weiteren exhibitionistischen Handlungen und sexuellen Beleidigungen im Bereich Saarlouis in den letzten Monaten nachweisen zu können. Die Staatsanwaltschaft beantragt Haftbefehl, der Mann kommt in U-Haft in die JVA Saarbrücken. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung finden die Ermittler original verpackte Damenwäsche im Wert von mehreren tausend Euro, die vermutlich bei Straftaten beschafft wurde.