Saarbrücken: Das aktuelle Schwarzbuch des Steuerzahlerbunds bringt 100 Fälle von Geldverschwendung durch die öffentliche Hand ans Licht. Wenig überraschend ist, dass es ein Musterbeispiel an Steuerverschwendung in diesen illustren Kreis geschafft hat.
Das sogenannte Saarvenir, ein etwas eigenwilliges Souvenir aus Plastik mit einer u. a. verkehrt herum dargestellten Saarschleife, einem Ringel Lyoner, das Saarpolygon oder dem Reinheimer Pferdchen hat es ins Schwarzbuch des Steuerzahlerbundes für das Jahr 2023 geschafft.
Dieses Touristenmitbringsel, das von vielen als skurril angesehen wird und kaum Anklang findet, wird vom Steuerzahlerbund als Paradebeispiel für Verschwendung angesehen. Statt Kunst handelt es sich hierbei um minderwertigen Ramsch, der eigentlich keinen Platz verdient. Das saarländische Wirtschaftsministerium hat für das Saarvenir rund 230.000 Euro ausgegeben und dabei auch missbräuchlich auf Coronahilfen zugegriffen, so der Vorwurf.
Damit landet ‚unser‘ Saarvenir sogar noch vor dem Projekt: „The Länd“ aus Baden-Württemberg. Dieses Programm wurde von der Landesregierung von Baden-Württemberg ins Leben gerufen, um weltweit Fachkräfte anzuwerben. Die Regierung investierte stolze 21 Millionen Euro ‚für die Katz‘ in dieses Vorhaben. Dennoch entschied die Jury, dass unser Saarvenir noch eine Spur unsinniger sei.
Insgesamt zeigt das Schwarzbuch erneut, dass es in der öffentlichen Verwaltung und bei staatlichen Projekten oft an einem verantwortungsvollen Umgang mit Steuergeldern mangelt. Es bleibt abzuwarten, ob die öffentliche Aufmerksamkeit, die das Schwarzbuch schafft, zu einem Umdenken und einer effizienteren Nutzung öffentlicher Gelder führen wird.