Schlag gegen Kinderpornos: Durchsuchungen in 22 Saar-Städten und Gemeinden

Saarbrücken: Bei einem Schlag gegen die Verbreitung von Kinderpornografie hat die Saar-Polizei in den vergangenen drei Wochen in 22 saarländischen Städten und Gemeinden Durchsuchungen durchgeführt. Durchsucht worden sind Wohn- und Geschäftsräume in Bous und Saarlouis, Ottweiler, Marpingen, Schiffweiler, Merchweiler, Rehlingen-Siersburg, Wallerfangen, Nohfelden, Ensdorf, Nalbach, Spiesen-Elversberg, Sulzbach und St. Ingbert. In Saarbrücken, Völklingen, Neunkirchen, Merzig, Dillingen, Beckingen und Homburg sind jeweils gleich mehrere Objekte auf den Kopf gestellt worden.

Die Ermittlungen angestoßen hat unter anderem das „Nationale Zentrum für vermisste und ausgebeutete Kinder“ aus den USA. An diese Einrichtung melden Tech-Firmen wie Google und WhatsApp strafbare Inhalte ihrer Nutzer wie Kinderpornos. Die dort eingegangenen Hinweise, die einen Bezug zu Deutschland haben, werden dann vom Bundeskriminalamt an die Polizeien der Bundesländer weitergeleitet. So auch ins Saarland, wo die Staatsanwaltschaft Saarbrücken jetzt gegen eine Vielzahl von Tatverdächtigen ermittelt. Im Zuge dessen hat das Amtsgericht Saarbrücken allein im März bisher 47 Durchsuchungen von Wohnanwesen, aber auch von Arbeitsstellen der Tatverdächtigen angeordnet.

Zuständig für die Klärung der Fälle ist die Ermittlungsgruppe „Halde“, die schon seit mehreren Jahren zur Bekämpfung der Kinder- und Jugendpornografie im Saarland eingerichtet worden ist. An den Durchsuchungstagen sind auch Kräfte des LKA, die Operativen Einheiten und Bereitschaftspolizei mit bis zu 26 Beamten im Einsatz. In der Regel werden dabei sämtliche IT-Geräte, aber auch relevante Ausdrucke oder Fotos beschlagnahmt. Insgesamt sind aktuell mehr als 500 Gegenstände sichergestellt worden, die jetzt ausgewertet werden müssen.

Der jüngste Tatverdächtige ist gerade einmal 14 Jahre alt, der älteste schon 70 Jahre alt. Es werden drei Frauen als Tatverdächtige geführt, ansonsten nur Männer. Einige der Tatverdächtigen kennt die Polizei bereits aus der Vergangenheit. In einem Fall ist zufällig auch eine Indoorplantage mit Cannabispflanzen auf dem Dachboden eines Anwesens festgestellt worden.