Berlin: Seit dem 11. Oktober gibt es für die meisten Menschen in Deutschland keine kostenlosen Corona-Tests mehr. Das trifft vor allem diejenigen, die nicht geimpft oder genesen sind. Denn sie brauchen in vielen Fällen einen Corona-Test – etwa, um sich in ein Restaurant zu setzen. Die Idee hinter der Maßnahme könnte gewesen sein, durch kostenpflichtige Tests mehr Menschen zur Impfung zu bewegen.
Das klappt allerdings nur sehr mäßig, denn aktuell verläuft die Impfkampagne auch im Saarland äußerst schleppend. Mit den derzeit rasant steigenden Corona-Zahlen stellt sich immer mehr die Frage, ob die Idee mit den kostenpflichtigen Tests so gut gewesen ist. Diese Überlegung hat es offenbar auch im Bundesgesundheitsministerium gegeben: Dort will man jetzt doch wieder mindestens einen kostenlosen Bürgertest pro Woche anbieten.
Die neue Verordnung dazu könnte in der kommenden Woche in Kraft treten. Mit der Maßnahme soll verhindert werden, dass Personen aufgrund finanzieller Erwägungen auf das Testen verzichten. Auch die mögliche zukünftige Bundesregierung soll das Vorhaben unterstützen: Die Neuregelung soll mit SPD, Grünen und FDP abgestimmt worden sein. Alle Einrichtungen, die aktuell Tests anbieten, sollen das auch weiterhin tun können. Ansonsten sollen aber nur noch Drogerien oder Sanitätshäuser die kostenlosen Bürgertests anbieten dürfen.
Damit soll dem Wildwuchs bei den Testanbietern aus der Vergangenheit entgegengewirkt werden. Die neue Verordnung soll wahrscheinlich bis Ende März nächsten Jahres gelten. Aktuell können sich nur bestimmte Personengruppen kostenlos testen lassen. Dazu gehören Menschen, die aus medizinischen Gründen nicht gegen das Coronavirus geimpft werden können, Schwangere im ersten Schwangerschaftsdrittel, Minderjährige und Studenten aus dem Ausland, die mit einem in Deutschland nicht anerkannten Impfstoffen geimpft worden sind.