Saarbrücken: Saar-Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) hatte eigentlich geplant, ehrenamtlichen Mitgliedern aus Feuerwehr, THW und Rettungsorganisationen wie dem Deutschen Roten Kreuz eine Sonderimpfung anzubieten. Am Sonntag sollte der erste von insgesamt drei Sonderimpfterminen im Saarbrücker Impfzentrum stattfinden. Problem: Die meisten aktiven Mitglieder der Blaulichtorganisationen sind unter 60 Jahren alt und sollen daher nach einer Empfehlung der Ständigen Impfkommission nicht den Impfstoff des Anbieters AstraZeneca erhalten.
Rund 14.000 Dosen von genau diesen Impfstoff wollte Bachmann den Ehrenamtlern aber anbieten. Jetzt hat sie die Sonderimpfung gestoppt. Grund: Nicht etwa eigenes Einsehen, sondern Sicherheitsbedenken des Herstellers! Denn AstraZeneca hat am gestrigen Dienstag überraschend einen sogenannten „Rote Hand-Brief“ veröffentlicht und darin empfohlen, seinen Impfstoff nur im Einklang mit den offiziellen nationalen Impfempfehlungen zu verwenden.
Die gibt in Deutschland die Ständige Impfkommission heraus und diese wiederum warnt vor der Verimpfung des Mittels bei Patienten unter 60 Jahren. Bachmann: „Diese unvorhergesehene Mitteilung des Herstellers durchkreuzt all unsere Überlegungen und Vorbereitungen, allen Mitgliedern der Blaulichtverbände eine frühe Impfung im Saarland zukommen zu lassen. Das bedauern wir sehr.“ Interessant dabei:
Die versprochenen 14.000 Dosen für die Sonderimpfungen, 7.000 für die Erstimpfung und 7.000 für die zweite, hätten gar nicht für alle Mitglieder in den Blaulichtorganisationen ausgereicht. Einen anderen Impfstoff für die Blaulicht-Helfer wird es aber nicht geben, wie das Gesundheitsministerium mitteilt: „Wegen der Knappheit des Impfstoffes ist es nicht möglich, Sonderimpfungen mit anderen Impfstoffherstellern anzubieten.“ Schwacher Trost: Ab morgen können sich die Ehrenamtler für die Lotterie der dritten Priorisierunggruppe in die Impfliste eintragen – zusammen mit zehntausenden anderen Berechtigten.