St. Ingbert: Die Polizei hat weitere Details zum Großeinsatz im St. Ingberter Süden in der vergangenen Nacht (wir berichteten) bekannt gegeben. Demnach werden die Beamten am Montagabend gegen 20.30 Uhr von einer Anwohnerin alarmiert. Sie berichtet, dass es in einem benachbarten Wohnhaus in der Albert-Weisgerber-Allee zu einem lautstarken Streit zwischen einem Mann und einer Frau gekommen ist. Im Anschluss hat die Zeugin ein Schussgeräusch wahrgenommen.
Umgehend eilen mehrere Streifenwagen zum Ort des Geschehens. Vor Ort können weitere Zeugen die Angaben bestätigen, sprechen sogar von mehreren Schüssen, die gefallen sind. Die Polizei nimmt den Vorfall sehr ernst, bringt weitere Kräfte in den Einsatz. Die Albert-Weißgerber-Allee wird zwischen der Ensheimer Straße und der Südendstraße gesperrt.
Dann rückt das Spezialeinsatzkommando aus Saarbrücken an und bereitet sich für den Einsatz vor. Auch Spezialisten der Verhandlungsgruppe treffen vor Ort ein. Die besonders geschulten Beamten nehmen telefonisch Kontakt mit den Beteiligten des Streits auf. Dabei kann der Sachverhalt aufgeklärt werden. Den Behördenangaben zufolge ist das Ehepaar zunächst in einen verbalen Streit geraten.
Der alkoholisierte Ehemann hat sich dabei offensichtlich in einem psychischen Ausnahmezustand befunden, weshalb er im Garten mit einer Schreckschusswaffe zweimal in die Luft geschossen hat. Im Rahmen von Durchsuchungsmaßnahmen können im Haus mehrere Waffen aufgefunden und sichergestellt werden. Bei dem Vorfall wird niemand verletzt, es besteht zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Ehefrau oder Dritte.
Die Einsatzmaßnahmen werden gegen 1 Uhr in der Nacht beendet und die Sperrung wird aufgehoben. Es ist bereits der zweite Vorfall innerhalb weniger Tage in St. Ingbert, bei dem jemand mit einer nicht-scharfen Waffe um sich schießt: Am Sonntag vor acht Tagen hat ein Mann in der Gartenstraße mit einem Luftgewehr von seinem Balkon aus in Richtung Stadtpark geballert.