Völklingen: Großeinsatz für die Polizei am Montagabend in der Völklinger Innenstadt. Gegen 20.50 Uhr befährt ein Mann mit seinem Auto die Karl-Janssen-Straße aus Richtung Bismarckstraße kommend in Richtung des Kreisverkehrs am Amtsgericht. Als er seinen Wagen an der Kreuzung zur Moltkestraße an einer roten Ampel stoppt, gibt es plötzlich einen lauten Knall.
Als der Autofahrer nachsieht, entdeckt er eine Delle an seinem Wagen. Jemand hat auf das Auto geschossen! Die Polizei wird informiert, rückt umgehend mit zahlreichen Einsatzkräften an. Schnell ist klar, dass der mutmaßliche Schütze sich in einem Mehrfamilienhaus aufhält. Das abgefeuerte Projektil, eine Stahlkugel, kann am Tatort aufgefunden werden. Unklar ist jedoch, womit die Kugel abgefeuert wurde. Neben einer Steinschleuder oder einer Schreckschusswaffe kommt dabei auch eine umgebaute scharfe Waffe in Betracht. Eine Besondere Aufbauorganisation wird bei der Führungs- und Lagezentrale der Polizei in Saarbrücken eingerichtet, die den Einsatz abseits des restlichen Tagesgeschehens betreut. Vor Ort wird das Gebiet weiträumig abgesperrt.
Polizeibeamte mit Maschinenpistolen beziehen Stellung rund um das betreffende Haus. Das Spezialeinsatzkommando aus Saarbrücken trifft ein und geht schwer bewaffnet in das Gebäude. Dort kann der mutmaßliche Schütze schließlich überwältigt werden. Ein Sprecher des Landespolizeipräsidiums: „In der Wohnung des Mannes konnte auch die mutmaßliche Tatwaffe aufgefunden werden. Es handelt sich dabei um eine Gasdruckwaffe.“ Sie wird sichergestellt, ein Sprengstoffspürhund durchsucht die komplette Wohnung nach weiteren Waffen und Munition. Nach Abschluss der Maßnahmen kurz nach Mitternacht verlassen die letzten Polizeieinheiten das Haus. Der mutmaßliche Schütze darf in seiner Wohnung verbleiben, ihn erwartet jetzt ein Strafverfahren.
Das genaue Motiv für die Tat ist noch unklar, allerdings hat der Mann möglicherweise im Drogenrausch gehandelt. Während des Einsatzes steht in einer Nebenstraße ein Rettungswagen für den Fall der Fälle bereit, verletzt wird allerdings niemand.