Überherrn: Uns haben mehrere Anfragen von Lesern zu einem Einsatzgeschehen vom Wochenende im Saargau erreicht. Demnach sammeln sich am Freitagmorgen gegen 7.30 Uhr in einem Überherrner Ortsteil zunächst zahlreiche Polizeikräfte. Unter anderem rückt auch das Spezialeinsatzkommando aus Saarbrücken mit mehreren Zivilfahrzeugen an, auf einem Parkplatz treffen sich die Elitebeamten.
Sie legen taktische Anzüge, Sturmhauben und Helme an, holen schwere Waffen heraus. Dann umstellen sie ein Wohnhaus. Später stehen dort mehrere Streifenwagenkommandos und sichern das Wohnhaus und den Bereich davor ab. Auch das Ordnungsamt der Gemeinde ist vor Ort. Wie ein Polizeisprecher mitteilt, handelt es sich bei dem Einsatz nicht um eine originäre Polizeimaßnahme, sondern um eine Unterstützung im Rahmen der Amtshilfe für eine andere Behörde. In dem Haus muss ein Gerichtsvollzieher tätig werden.
Weil einer der Bewohner im legalen Besitz von Waffen ist, etwa als Sportschütze, Jäger oder Waffensammler, unterstützt die Polizei unter anderem mit dem SEK. Das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme, die bei Waffenbesitzern häufig durchgeführt wird. Es kommt nach Angaben des Behördensprechers dabei zu keinen Zwischenfällen. Niemand wird verletzt, es gibt keine Widerstandshandlungen. Es werden auch keine anderen strafbaren Sachverhalte, etwa aus dem Bereich des Waffenrechts, festgestellt.
Gegen 12.30 Uhr können die letzten Polizeibeamten wieder aus Oberfelsberg abrücken. Zu Verkehrsbehinderungen kommt es während der Maßnahmen nicht. Warum genau der Gerichtsvollzieher angerückt ist, bleibt unklar. Gerichtsvollzieher sind zwar hauptsächlich für das Einziehen von Geldforderungen und Sachwerten zuständig. Zu ihren Aufgaben gehören allerdings auch die Zwangsräumung von Wohnungen und Grundstücken oder auch das Durchführen von Kindeswegnahmen.