SEK-Einsatz in Weiskirchen: Mann aus schwindelerregender Höhe gerettet

Weiskirchen: Nervenaufreibender Einsatz in der vergangenen Nacht im Nordsaarland. Kurz nach Mitternacht teilt ein Augenzeuge über den Notruf der Polizei mit, dass sich auf dem Dach eines Mehrfamilienhauses in der Trierer Straße in Weiskirchen mehrere Personen aufhalten und dort sogar randalieren. Umgehend begibt sich ein Kommando der Polizei zum Ort des Geschehens. Vor Ort stellen die Beamten tatsächlich einen Mann auf dem Dach des zweieinhalbstöckigen Anwesens fest. Der 26 Jahre alte Mann befindet sich in einem psychischen Ausnahmezustand und ist zudem ganz offensichtlich erheblich alkoholisiert. Die Polizeibeamten gehen in das Haus und nehmen Kontakt zu dem Mann auf, der auf einer Art Podest sitzt.

Sie reichen dem 26-Jährigen Gurte und Seile, mit denen er sich in luftiger Höhe sichern oder daran festhalten kann. Nur freiwillig das Dach verlassen will der Mann nicht. Weil er bereits polizeibekannt und schon in der Vergangenheit mit ähnlichen Aktionen auffällig geworden ist, kann eine Gefährdung der Einsatzkräfte beim Verbringen des Mannes vom Dach nicht ausgeschlossen werden.

Deshalb wird entschieden, das den Experten zu überlassen: Aus Saarbrücken rückt das Spezialeinsatzkommando an. Die Elitebeamten haben unter anderem eine Kletterausbildung und sind darin trainiert, beispielsweise Personen zu sichern, die von einer Brücke springen wollen. Nach einem mehrere Stunden langen Einsatz gelingt es, den Mann davon zu überzeugen, freiwillig vom Dach zu steigen.

Der 26-Jährige klettert in den Korb eines Drehleiterwagens der Feuerwehr und wird schließlich nach unten gebracht. Danach kommt der Mann mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus, wo ihm nun psychiatrisch professionell geholfen werden kann. Verletzt wird bei dem Einsatz niemand. Neben mehreren Einsatzkommandos der Polizei und dem Höhen-Interventions-Team des SEKs sind auch Kräfte unterschiedlicher Feuerwehren und des Rettungsdienstes sowie ein Notarzt im Einsatz.

Hilfe für Betroffene: Wenn auch dich Suizidgedanken beschäftigen sollten, findest du unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 / 111 0 111 bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr anonym Hilfe und Beratung. Um mögliche Nachahmungen zu vermeiden, berichten wir nur über Suizidfälle, wenn die Tat große Aufmerksamkeit erfahren hat beziehungsweise ein Unfall oder eine Straftat nicht auszuschließen sind.