Perl: Gestern Abend gegen 20.30 Uhr meldet sich ein 33 Jahre alter Lkw-Fahrer mit seinem Handy bei der Polizeiinspektion in Lebach. Der Mann aus dem Kreis Saarlouis sagt den Beamten, dass er derzeit mit seinem leeren Tanklastzug in Belgien unterwegs ist und dass er sich das Leben nehmen will. Doch er will nicht alleine sterben: Der Mann kündigt an, seine ehemalige Lebensgefährtin mit in den Tod reißen zu wollen: Er will mit seinem Sattelschlepper in das Wohnhaus in Saarbrücken rasen, wo er die 35 Jahre alte Frau derzeit vermutet. Großeinsatz für die Polizei. Experten der besonders geschulten polizeilichen Verhandlungsgruppe gelingt es, im Laufe des Abends telefonisch Kontakt mit dem Fahrer herzustellen. Die Einschätzung der Verhandlungsbeamten: Der Mann befindet sich offenbar in einer psychischen Ausnahmesituation und könnte zu allem bereit sein. Immerhin gelingt es der Verhandlungsgruppe, den Mann dazu zu bewegen, seinen Laster abzustellen. Der Trucker hat mittlerweile Luxemburg durchquert und ist bei Schengen über die deutsche Grenze auf die A 8 gefahren. Auf dem Rastplatz Moseltal der A 8 zwischen den Anschlussstellen Schengen und Perl fährt der Mann tatsächlich raus. Doch die Einsatzkräfte der Polizei sind nicht rechtzeitig bei ihm. So kann der Mann seine Fahrt ungehindert fortsetzen. Weit kommt er allerdings nicht: Kurz vor der Hungertalbrücke stoppen SEK-Kräfte den Laster mit Hilfe eines Nagelgurts, der über die Fahrbahn geworfen wird. Mit mehreren platten Reifen muss der Sattelschlepper nun anhalten, der Fahrer wird in Gewahrsam genommen. Auch ein zweiter, unbeteiligter Tanklaster wird beschädigt. Beide Fahrzeuge müssen vor Ort fahrtüchtig gemacht werden. Ein dritter Sattelschlepper mit Kühl-Auflieger steht ebenfalls auf der Autobahn. Die Strecke Richtung Saarlouis ist seit den frühen Morgenstunden voll gesperrt. Bis die Reifen der Lkws getauscht sind, bleibt die Sperrung bestehen.